1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Köthen
  6. >
  7. "Wir wollen dasselbe": "Wir wollen dasselbe": Bürger starten Aktion für ein friedliches Köthen

"Wir wollen dasselbe" "Wir wollen dasselbe": Bürger starten Aktion für ein friedliches Köthen

Von Doreen Hoyer 13.09.2018, 13:24
Das Bürgerbündnis auf Facebook
Das Bürgerbündnis auf Facebook MZ

Köthen - Manche Ideen verbreiten sich in Windeseile. Dann dauert es nur ein paar Stunden, um aus Gedanken etwas Größeres zu formen. Zu besichtigen war dieser Effekt am Mittwochabend auf dem Köthener Marktplatz.

Dort hatten sich über 30 Menschen getroffen, um die Aktion „Friedliches Köthen“ zu unterstützen. Sie alle unterzeichneten eine Liste unter den Leitsätzen „Wir wollen dasselbe“ und „Köthen ist eine friedliebende Stadt“.

Die Idee sei am Vorabend aufgekommen, berichtet Mitorganisator Tom Aslan. Den Anstoß gegeben hätten Michael Engelmann und David Schaller-Engelmann vom Tierpark Köthen. „Wir wollen friedlich in der Stadt zusammenleben - jeder so, wie er es für richtig hält und ohne Hetze“, fasst Michael Engelmann seinen Leitgedanken dazu zusammen.

Das Besondere an der Aktion: Es sind explizit keine Politiker dabei

Vor dem Hintergrund des Todes von Markus B., mehrerer Versammlungen, bei denen zum Teil auch rechtsradikale Parolen gerufen wurden, und bereits angemeldeten weiteren Demonstrationen haben die über 30 Erstunterzeichner der Unterstützerliste ähnliche Gedanken wie Engelmann.

„Es haben sich in den letzten Tagen alle ausgetobt und jetzt ist gut. Die schweigende Mehrheit in dieser Stadt wünscht sich Frieden. Wenn der Spuk vorbei ist, wollen wir in Frieden weiterleben und uns in die Augen sehen können“, meint Tom Aslan dazu.

Das Besondere an der Aktion: Es sind explizit keine Politiker dabei. Man wolle nicht Gefahr laufen, von einer politischen Partei vereinnahmt zu werden, ist von den Organisatoren zu hören. Wenn ein Politiker die Botschaft im Internet unter dem Hashtag „#wirwollendasselbe“ teile wolle, könne er das aber gern tun, so Michael Engelmann.

„Wenn man es anonym macht, kann man es auch gleich lassen“

Zum Konzept gehört auch, dass jeder, der mitmachen will, mit seinem Namen dazu stehen sollte und diesen auf die Unterstützerliste setzt, die online veröffentlich wird. „Denn wenn man es anonym macht, kann man es auch gleich lassen.“

Zu den Erstunterzeichnern gehört Heike Makk, Leiterin der Freien Schule Anhalt. „Ich mache das, weil ich zeigen möchte, dass Köthen eine friedliche, weltoffene Stadt ist“, sagt sie.

„Was mir ganz wichtig ist: Köthen ist freundlich. Als Christ steht für mich die Nächstenliebe im Vordergrund, als Bürger die Menschenrechte“, formuliert der Richter Eike Papesch.

Wer sonst noch bei der Aktion für Köthen Gesicht zeigt, kann man im Internet auf Facebook sehen. Dort gibt es inzwischen eine Seite für „Friedliches Köthen“. (mz)

Auf dem Rücken von Tom Aslan tragen sich die Unterstützer für ein friedliches Köthen in die Liste ein.
Auf dem Rücken von Tom Aslan tragen sich die Unterstützer für ein friedliches Köthen in die Liste ein.
Ute Nicklisch