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Sammlertreff in Köthen Sammlertreff in Köthen: Und der "Zollstock-Oscar" geht an...

Von helmut dawal 13.04.2014, 18:30
Olaf Bürgermeister aus Greifswald hatte Yard-Sticks mitgebracht.
Olaf Bürgermeister aus Greifswald hatte Yard-Sticks mitgebracht. Heiko Rebsch Lizenz

köthen/MZ - Für Johann Rießner und Manfred Jodeit hat sich der Besuch des 29. bundesweiten Zollstock- und Kulimarktes auf jeden Fall gelohnt. Beide wurden mit dem „Zollstock-Oscar“ geehrt und nahmen die Trophäe mit Freude aus den Händen von Bernd Rogaischus, Chef-Organisator der „Zollstockfreunde 97 Zoll Anhalt“, entgegen.

Manfred Jodeit kommt aus Minden in Nordrhein-Westfalen. „Mit 16 Jahren begann meine Sammelleidenschaft“, erzählte er. Sie hat dazu geführt, dass Jodeit mittlerweile rund 22 000 Zollstöcke besitzt. Stolz ist er auf seine „Schweden-Meter“, von denen er 1 684 Exemplare besitzt. Den schwedischen Zollstock, der aus Finnbirke hergestellt wird und eine besonders hohe Verarbeitungsqualität aufweist, bezeichnete er gar als „den Mercedes unter den Zollstöcken“.

Besitzer von etwa 41.000 Zollstöcken

Erst seit 1998, als er Rentner wurde, sammelt Johann Rießner. Trotz des späten Starts hat es der heute 79-Jährige aus dem bayerischen Tiefenbach (Landkreis Landshut) zu einer beträchtlichen Sammlung gebracht. Sie umfasst rund 41 000 Exemplare und wird dem Senior langsam, aber sicher zum Problem. „Der ganze Keller ist voll. Irgendwas werde ich tun müssen, sonst wird es zu viel“, äußerte er am Sonntag. In Köthen war er zum dritten Mal und erneut begeistert von den Angeboten der Sammler. „300 Meterstäbe habe ich dieses Mal mitgebracht und einen großen Teil davon auch getauscht“, zeigte sich Rießner zufrieden.

Zufrieden dürften auch all die anderen Sammler gewesen sein, die aus allen Himmelsrichtungen und sogar aus Österreich zur Zollstockbörse in die Mensa der Hochschule Anhalt gekommen waren. Der Parkplatz draußen war übervoll und drinnen alle Tische belegt. Die Gemeinde der Sammler scheint immer größer zu werden, und ungebrochen scheint das Bedürfnis, das „Mekka“ der Zollstock-Sammler, das ist Köthen nun einmal, zu besuchen.

Denn es gibt immer noch etwas Neues zu entdecken. Beispielsweise bei Olaf Bürgermeister aus Greifswald. Seit der zehnten Börse kommt er regelmäßig nach Köthen. Am Sonntag hatte er Yard-Sticks dabei, die weg gingen wie warme Semmeln. „Sie sind begehrt, weil man damit seine Zollstocksammlung optisch gut gestalten kann. Für mich sind das Eyecatcher, eben Hingucker“, erklärte Bürgermeister.

Die Yard-Sticks lässt sich der Greifswalder von einem Freund aus den USA schicken. Dort sind die einen Yard langen Holzstäbe vor allem in Möbelhäusern zu finden. „In unseren Möbelhäusern hängen Bandmaße aus Papier, die der Kunde zum Messen abreißen kann. In den USA sind das die Yard-Sticks.“ Auch mit den Maßen weiß Bürgermeister bestens bescheid: 36 Inch, drei Fuß oder ein Yard. Für den praktischen Gebrauch in Deutschland sind die Yard-Sticks aber eher ungeeignet. Denn man müsste die Maße umständlich auf Zentimeter umrechnen.

Gefachsimpelt und getauscht wurde bei der 29. Zollstockbörse.
Gefachsimpelt und getauscht wurde bei der 29. Zollstockbörse.
Heiko Rebsch Lizenz