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Münzsammlung ist um ein seltenes Stück reicher

Von Helmut Dawal 21.11.2007, 17:21

Köthen/MZ. - Museums-Mitarbeiter Jan William Howard freute sich über die Schenkung sehr. "Unsere Münzsammlung ist umfangreich, aber diese Medaille haben wir noch nicht."

Herta Borchert ist Köthenerin. Die Medaille bekam sie einst von ihrem Großvater Alfred Märtens, der in der Neustädter Straße ein Kolonialwarengeschäft besaß. Dass das vergoldete Silberstück nun im Museum landete, ist der Vermittlung von Ruth Brandt zu verdanken. Frau Borchert lernte bei ihr in der Bach-Schule. Jedes Jahr trifft sich die Klasse in Köthen, und immer laden die ehemaligen Schüler ihre hochbetagte Lehrerin dazu ein. In diesem Sommer brachte Herta Borchert die Medaille mit zum Klassentreffen und bat Frau Brandt, das Erbstück dem Museum zukommen zu lassen. "Nee, das ist doch was Besonderes, da musst du bei der Übergabe schon selbst mit dabei sein", entgegnete Ruth Brandt.

Über die Medaille freute sich auch der Köthener Pomologe Manfred Ruppert. Für ihn ist sie ein weiteres Zeugnis der langen Köthener Gartenbautradition. Auch Ruppert machte am Mittwoch dem Museum ein kleines Geschenk und überreichte eine Farbzeichnung des Hof- und Handelsgärtners Gottlieb Goeschke, auf der das "Wunder von Cöthen", eine Erdbeersorte, zu sehen ist. Die gibt es aber nicht mehr, dafür aber die Apfelsorte "Spital Renette", die laut Rupperts Recherchen bei der Ausstellung im Jahr 1887 eine große Rolle gespielt hatte. Bereits am Dienstag schenkte Ruth Kleeblatt aus Köthen-Geuz dem Museum eine historische Spieldose, die als Weihnachtsbaumständer diente und noch funktioniert.