Gemeinde Osternienburger Land Gemeinde Osternienburger Land: Nur einer für Dornbock
Osternienburg/MZ - Aus sieben der 14 Ortschaften der Gemeinde Osternienburger Land sind bisher für die Wahl der Ortschaftsräte weniger Bewerbungen eingegangen, als Mandate besetzt werden müssen. Wie die stellvertretende Gemeindewahlleiterin Sabine Skrok mitteilt, gibt es für den Ortschaftsrat von Dornbock, für den die Hauptsatzung fünf Mandate vorsieht, bis jetzt sogar nur einen Bewerber. Wie die MZ herausfand, ist es der stellvertretende Ortsbürgermeister Karl-Heinz Schleicher (Die Linke).
„Es muss ja weiter gehen, Dornbock braucht schließlich eine Interessenvertretung“, begründet Schleicher seine Kandidatur. „Es wird doch jetzt alles von der Gemeinde entschieden, der Ortschaftsrat hat doch kaum noch Einfluss“, nennt er einen möglichen Grund dafür, warum sonst niemand an einer Mitarbeit interessiert zu sein scheint. Wie die MZ erfuhr, tritt auch Ortsbürgermeister Norbert Krieg nicht wieder an.
Bisher 35 Wahlvorschläge mit 72 Bewerbern eingegangen
Nicht viel besser als in Dornbock sieht es in Chörau, Kleinpaschleben und Trinum aus, wo jeweils nur zwei Bewerbungen eingingen. „Aber die Einreichungsfrist ist ja noch nicht beendet“, hegt Sabine Skrok die Hoffnung, dass sich bis zum 31. März noch genügend Kandidaten finden und jede Ortschaft ihre Interessenvertretung behält. Sollten weniger als zwei Drittel der gesetzlichen Mitgliederzahl in die Vertretung gewählt werden, so ist eine Ergänzungswahl vorgeschrieben, deren Termin der Landkreis festlegt. Insgesamt sind für die 14 Ortschaftsräte bisher 35 Wahlvorschläge mit 72 Bewerbern eingegangen. 78 Mandate sind zu besetzen, die meisten mit neun in Osternienburg, gefolgt von Großpaschleben und Wulfen mit sieben. Die übrigen Ortschaftsräte werden fünf Mitglieder haben, so sich genügend Kandidaten finden.
Für die Wahlen zum Gemeinderat sind laut Sabine Skrok bisher 21 Wahlvorschläge mit insgesamt 54 Bewerbern eingegangen. Der Gemeinderat hat 20 Sitze. Die Gemeinde ist für die Wahl des Gemeinderates in fünf Wahlbereiche eingeteilt.
Bewerber, die noch nicht dem Gemeinderat bzw. einem Ortschaftsrat angehören und die auch für keine etablierte Partei oder Wählergruppe antreten, müssen Unterstützungsunterschriften sammeln. Doch das dürfte nicht der Grund für die zögerliche Einreichung der Wahlvorschläge sein, sind doch für den Gemeinderat je nach Wahlbereich nur zwischen 14 und 17 Unterschriften nötig, für die Ortschaftsräte sind es zwischen 16 (Osternienburg) und zwei (Chörau, Diebzig, Dornbock).
Noch eine andere Aufgabe bereitet Sorgen: Für die Wahl des Gemeinderates und der Ortschaftsräte müssen die 18 Wahllokale im Osternienburger Land laut Gesetz mit jeweils mindestens sieben Beisitzern und einem Wahlvorsteher, also insgesamt mit mindestens 144 Leuten besetzt sein. „Die Gewinnung der Wahlhelfer ist zum Teil nicht einfach, weil viele bei früheren Wahlen dort engagierte Bürger sich diesmal selbst zur Wahl stellen und aus diesem Grund nicht im Wahlvorstand mitarbeiten können“, schildert Skrok das Dilemma. Zum anderen sei es auch „abschreckend“, dass am 25. Mai sage und schreibe fünf Wahlen zu bewältigen sind - für den Kreistag, den Landrat, die Gemeinde- und Ortschaftsräte sowie die Europawahl. So müssten die Wahlhelfer mit einem langen Abend rechnen. „Trotzdem sind wir optimistisch, ausreichend Wahlhelfer zu finden“, meint Sabine Skrok.