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Elbeschule Aken Elbeschule Aken: Es riecht sauber nach der Flut

Von sylke hermann 30.08.2013, 18:06
Sonnengelb für die Wände in der Akener Elbeschule: Die Handwerker beheben die Hochwasserschäden im Gebäude.
Sonnengelb für die Wände in der Akener Elbeschule: Die Handwerker beheben die Hochwasserschäden im Gebäude. heiko rebsch Lizenz

aken/MZ - „Jetzt riecht’s hier richtig sauber“, ruft Tim Lucas Hallasch im Laufschritt. Willi, eigentlich Hans-Wilhelm Breu, folgt. Die Jungs haben’s eilig. Frau Rose wartet. In der Turnhalle studieren die frisch gebackenen Viertklässler der Akener Elbeschule das Einschulungsprogramm für die Neuen. Und Lieselott Rose, die Lehrerin der Jungs, ist in diesem Jahr dafür verantwortlich.

Gutes Gefühl

25 Mädchen und Jungen werden hier Samstag eingeschult. „Ein richtig gutes Gefühl“, gesteht Kirsten Hanitsch, die ihre Zweifel hatte, ob das neue Schuljahr wie gewohnt beginnen kann. Während des Hochwassers im Juni hatte sich Schmutzwasser aus der Kanalisation zurückgestaut und war in den Keller der Schule gelaufen. Tagelang stand das Gebäude im Wasser. Es stank. Und es schien, als wollte der Geruch überhaupt nicht mehr weichen.

Als die Kinder nach den Sommerferien zurück sind, ist von den Schäden kaum noch was zu sehen - und schon gar nicht zu riechen. Für sie ist alles wie immer. In der Schule - und sonst auch: Willi und sein Freund sind morgens immer noch todmüde, wie sie schildern, aber das würde sich schon geben. Die Ferien dauern einfach zu lange, verkünden beide und lassen ihre Schulleiterin ungläubig zurück.

„Es ist toll, dass wir so normal in das neue Schuljahr starten können“, freut sie sich und möchte am liebsten jedem Einzelnen persönlich danken, der geholfen hat, die Schule wieder herzurichten. Die Stadt sei sehr aktiv gewesen und bemüht, die Schäden so schnell wie möglich zu beseitigen. Auch wenn das den Lehrern nicht schnell genug ging, wie die Leiterin gesteht. Aber sie habe eingesehen, dass erst alles trocknen muss, viel gelüftet und versucht, positiv zu denken. Im Stadtrat Mitte August gab sich Baudezernent Roland Berger zwar zuversichtlich, aber eine Garantie konnte er damals nicht geben, dass man die Elbeschule rechtzeitig zu Beginn des Schuljahres wieder würde nutzen können.

Essen im Erdgeschoss

Die Hauptarbeit ist jetzt getan. Die Fußbodenleger und Maler sind noch im Haus. Ein paar Tage werden sie noch brauchen. Außerdem müssen alle Türen im Keller erneuert werden, wie Bürgermeister Hansjochen Müller informiert hat - aus Gründen der Hygiene und des Brandschutzes. Bis das passiert ist, essen die Kinder nicht hier unten im Keller, sondern in einem Klassenraum im Erdgeschoss. Es gibt Geschnetzeltes und Reis am ersten Tag nach den Ferien.

Für die Erstklässler geht es am Montag los. „Es ist jedes Mal eine große Verantwortung, eine erste Klasse zu übernehmen“, sagt Ute Voigt, die Lehrerin der Schulanfänger, „und mit viel Herzklopfen verbunden.“ Sie müsse jedes einzelne Kind „dort abholen, wo es steht“. Und dass es da große Unterschiede in der Entwicklung gibt, zuweilen bis zu drei Jahren, weiß die Pädagogin. Sie will Iwen, Annalena, Bela, Serafine oder Elias vor allem für die Schule begeistern, „nicht, dass sie nach drei Tagen wieder nach Hause wollen“.