Anhalt-Bitterfeld Anhalt-Bitterfeld: Kleine Knirpse auf großen Pferden
DORNBOCK/MZ. - Nicht mal ein Pony, sondern ein richtig großes Pferd hatte sich der vierjährige Knirps für sein erstes Ringreiten ausgesucht. Janik Lorenz war schon seit Tagen voller Aufregung, wann es denn nun endlich soweit ist.
Am Samstag um 13 Uhr schließlich ging er beim Kinder-und Heimatfest in Dornbock an den Start. Geführt von Christian Giercke traf er alle drei Ringe. Beim Stechen schließlich verließ ihn die Konzentration, und er schaffte es immerhin auf den vierten Platz. Stolz wie Oskar nahm der Reiterzwerg aus Kleinpaschleben seinen Preis in Empfang und will auf jeden Fall beim nächsten Mal mit dabei sein.
Überhaupt war das Kinderringreiten sehr gefragt. 18 Reiter und Reiterinnen aus der Umgebung nahmen teil. Allerdings schieden aufgrund einer Verletzung zwei aus. Umso wichtiger, so betont Schriftführer Karl-Heinz Schleicher, sei deshalb eine Reiterversicherung der einzelnen Teilnehmer.
Davon abgesehen, waren alle sehr begeistert von der Veranstaltung. Man gibt sich wirklich viel Mühe, und zudem ist dies das einzige Kinderringreiten in der gesamten Umgebung. Mit einer ganz speziellen Torkonstruktion - Marke Eigenbau - wird dort die Höhe der Ringe für jedes Kind individuell eingestellt. Mittels eines Kettenzuges kann alles kinderleicht geregelt werden.
Auch Peggy Endruhn, die schon seit Jahren das Pferd ihrer Cousine führt, sagte: "Ich fand das diesjährige Ringreiten ganz prima. Für jedes Kind war ein Preis da, und es wurde nicht einmal Startgeld erhoben." Diesmal nun klappte es sogar mit dem Sieg ihrer Reiterin Maria Alex. Denn beim Kinderringreiten darf jeweils ein erfahrener Reiter als Begleitung des Pferdes mitlaufen. Die Neunjährige Wulfenerin ritt auf dem 25-jährigen Reitpony "Sheila", welches sich schon bestens mit den Regeln des Reiterspiels auskennt. Denn bereits Peggy Endrun selbst hat darauf schon viele dieser Reiterwettbewerbe mitgemacht. Als Preis für ihren Sieg bekam Maria einen Pokal und dazu einen Gutschein überreicht. Auf den zweiten Platz schaffte es Amy Wendt aus Aken, den dritten Platz erritt sich Eilleene Stepfek.
Doch nicht nur ein Kinderringreiten hatten die Dornbocker im Angebot. Der blutjunge Heimatverein stellte noch einiges mehr auf die Beine. Immer wieder standen dabei die Kleinsten im Fokus. Der Freitagabend startete bereits mit einer Disko.
Schon am Samstagmorgen maßen die Tischtennisfreunde ihre Kräfte, wobei René Boeck aus Dornbock als Sieger hervorging. Kinderkegeln und Kinderflohmarkt waren ebenfalls gut besucht. Ein weiteres Highlight am Samstagnachmittag war das Märchen vom "Rotkäppchen und dem traurigen Wolf". Dies nämlich wurde vom Duett "WeZett" aus Bernburg nicht nur vorgetragen, sondern das Publikum wurde dabei auch aktiv. Hanna und Jette verfolgten dieses Spektakel auf der Bühne. "Ich fand das Märchen richtig schön, doch dann wollte ich lieber Karussell fahren, weil der Wolf so lange nicht kam", plaudert die fünfjährige Hanna. Die kleine Dornbockerin hatte sich ihre Freundin Jette aus Maxdorf eingeladen, um beim Kinderfest richtig Spaß zu haben.
Jedoch nicht nur die Kinder konnten sich auf dem Dornbocker Festplatz amüsieren. Sandra Schmidt nämlich wohnt in Dessau und besuchte erstmalig das Dornbocker Heimatfest. "Es ist alles so schön familiär hier. Man kann sich an das Kleine wirklich gewöhnen", erklärt die Dessauerin, die sonst eher größere Stadtfeste kennt.
Für den Samstagabend war die Band "Let's Dance" aus Schochwitz geplant, die leider aus Krankheitsgründen absagen musste. Doch auch davon ließ sich der neue Heimatverein nicht beeinflussen und organisierte schnell einen Ersatz dafür. Zu späterer Stunde sorgte das Wohlsdorfer Männerballett für Unterhaltung.
Der Sonntag war ebenfalls mit Programmpunkten reichlich gefüllt. Ob Fußball, Ringreiten, Kindertänze und Clownshow, für jeden hielten die Dornbocker etwas Passendes bereit. Auch allgemein war der Vorsitzende jenes neu gegründeten Heimatvereins, Lothar Kebbel, von der guten Resonanz der Besucher begeistert. "Wir organisieren das ja zum ersten Mal und machen dabei bestimmt auch Fehler. Aber beim nächsten Mal wissen wir es dann besser", so der Dornbocker zufrieden.