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Anhalt-Bitterfeld Anhalt-Bitterfeld: Dornbock wird zum Kinderparadies

Von UTE NICKLISCH 26.07.2010, 17:13

DORNBOCK/MZ. - Kam man als Besucher auf den Dornbocker Festplatz, fühlte man sich fast wie in eine große Familienfeier versetzt. "Bei uns feiern eigentlich nur die Dornbocker mit ihren Freunden und Bekannten. Von außerhalb kommt selten jemand. Doch unsere Disko am Abend war richtig super", wusste Jana Thormann am Samstagmorgen zu berichten. Da ging es schon morgens mit Aktivitäten für die ganze Familie weiter. Beim erstmalig veranstalteten Kinderflohmarkt konnte sich so mancher Knirps einen lange gehegten Wunsch erfüllen. Wie zum Beispiel Tim Hinkelmann, der überglücklich einen "Sir Danyu" von Lego Kingdom erstand und seine Errungenschaft nicht wieder aus den Händen gab.

Auch das Kegelturnier speziell für Kinder fand den ganzen Vormittag lang regen Zuspruch. Wobei Moses Meißner in der Altersklasse bis zehn Jahren sowie Kevin Moosdorf in der Altersklasse bis 14 Jahren siegten.

Ebenso freuten sich die Organisatoren des Tischtennisturniers über gute Beteiligung. Hierbei gingen die Plätze eins bis drei an René Boeck aus Dornbock, Uwe Breitschuh aus Drosa sowie Volker Zappe aus Bernburg.

Teilnehmer von nah und fern

Während am Samstagvormittag die Dornbocker eher unter sich blieben, zog es nach dem Mittag auch Fremde in den Ort. Der Grund dafür lag im allseits beliebten Kinderringreiten. Für die siebenjährige Anika Volkmann war dieses Reiterspiel ein ganz besonderes Ereignis. "Sie konnte schon die ganze Nacht vor Aufregung nicht schlafen, es war ihr erstes Ringreiten", weiß Mutti Annett Volkmann schmunzelnd zu erzählen. Wie geplant machte sich also Akener Familie per Fahrrad samt Pony "Lutzi" an der Leine auf nach Dornbock. Gut ein und eine halbe Stunde war das Gespann unterwegs. Pünktlich in Dornbock angekommen, durchlief die Akenerin einen Reitertest, um die Höhe des verstellbaren Torbalkens speziell für sie auszumessen. "Wir stellen für jedes Kind die richtige Höhe ein, damit alle eine reelle Chance bekommen. Soweit ich weiß, ist diese Methode des verstellbaren Torbalkens einzigartig in unserer Region", erklärt Wettkampfleiter Karl-Heinz Schleicher stolz. Ebenso bekam auch der fünfjährige Philipp Lippmann auf seinem Shetlandpony "Carinio" bei einer Balkenhöhe von gerade einmal 1,60 Meter eine Chance, den umkämpften Ring aufzuspießen. Mit einem stolzen achten Platz suchte sich der fröhliche Knirps am Ende eine Flusskrebszüchtung als Preis aus.

Der Jüngste im Sattel

Doch das war bei weitem nicht sein erstes Ringreiten. Schon im vergangenen Jahr erritt sich Philipp auf seinem 29-jährigen Pony bereits mit vier Jahren den vierten Platz. In diesem Jahr nahm der kleine Ringreiter noch Papas Hilfe beim Führen seines Ponys an. "Aber beim nächsten Mal mache ich alles allein", war er fest entschlossen.

Eine weitere Premiere gab es in Dornbock für Julia Knopf als Vorreiterin der zehnköpfigen Kinderschar. Für diesen großen Auftritt opferte die zwölfjährige Elsdorferin sogar ihren Urlaub und kam einen Tag früher zurück. Mit Stolz trug sie schließlich ihre selbst geschriebene Rede allen Reitern vor.

Als Sieger des diesjährigen Kinderringreitens jedoch ging schließlich Rebecca Packendorf auf ihrem Haflinger "Silverano" hervor. Den zweiten Platz belegte Sarah Poetsch, und auf Platz drei kam Sophie Bösener. Jeder der zehn Teilnehmer konnte sich über einen Preis und zusätzlich einen Hufkratzer freuen.

Wettkampfleiter Karl-Heinz Schleicher ist überzeugt, dass Philipp, Rebecca und die anderen Teilnehmer auch in den nächsten Jahren in Dornbock an den Start gehen können. "Diese Ringreiter-Tradition muss weiter leben", betonte er.

Der anschließende Jugendfeuerwehrausscheid erwies sich mit nur einer erschienenen Gastwehr aus Frenz für die Veranstalter als Enttäuschung. Trotzdem ließen sich die Anwesenden den Spaß nicht verderben und trugen ihre Wettkämpfe untereinander aus. Dabei konnte sich die Gastgebermannschaft aus Dornbock mit einer Zeit von 34,84 Sekunden gegen das Frenzer Team (1,008 Minuten) durchsetzen.

Ein buntes Nachmittagsprogramm, unter anderem mit den Knirpsen der Kindereinrichtung Wulfen, sorgte für weitere Unterhaltung. Auch der spätere Tanzabend mit einem Männerballett aus Wohlsdorf trug bei den Besuchern zu ausgelassener Stimmung bei. Der letzte Tag des Festes war ebenfalls vollgepackt mit Wettkämpfen um das runde Leder, Ringreiten für Erwachsene sowie auch Kinderbelustigungen mit Sandra und Nicole aus Dornbock.

Nach der Gemeinde-Gebietsreform hat erstmals der Verein der Freunde und Förderer der Freiwilligen Feuerwehr Dornbock das Fest veranstaltet. Ihm standen dabei zahlreiche Helfer zur Seite. "Wir wollten unser Heimatfest nicht einfach sterben lassen", äußerte sich Vereinsmitglied Bernd Wagner abschließend dazu.