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Mal- und Modellierschule Mal- und Modellierschule: Erste Pinselstriche am Meilenstein

Von Frank Grommisch 19.10.2001, 17:44

Annaburg/MZ. - Kaum war am Freitag die Mal- und Modellierschule der Annaburg Porzellan GmbH eröffnet, da scharte sich eine große Gruppe Interessierter um Christine Leuschner. Die Porzellanmalerin aus Meißen, die jetzt in Arzberg bei Torgau lebt, wird von nun an die Kurse in der Firma betreuen. Mehrere Angebote unterbreitete sie den Gästen der Eröffnungsfeier.

Dazu hatten sich auch viele Vertreter von Schulen der Region eingefunden. Denn die Malschule sei nicht allein eine touristische Bereicherung, sondern auch eine schulische und kulturelle, sagte Peter Ploss, Geschäftsführer von Annaburg Porzellan.

Er bezeichnete die Eröffnung als einen weiteren Meilenstein in der Entwicklung des Werkes. Das zeige, dass Annaburg Porzellan ein aufstrebendes Unternehmen ist und noch mehr dazu wird, stellte er in Aussicht. Durch die jüngste Investition werde auch die Region aufgewertet und interessanter für Touristen. Sinn sei es, den Namen Annaburg Porzellan zum Beispiel über zufriedene Touristen weit hinauszutragen. Das Unternehmen, so Peter Ploss, sei derzeit in einigen Regionen im Ausland bekannter als in Deutschland. Etwa die Hälfte des Umsatzes werde derzeit aus Handelskontakten in die Schweiz erzielt.

Um Einheimischen die Produkte aus der Heidestadt und die Angebote für Freizeitbeschäftigungen nahe zu bringen, werden zum Beispiel die Kurgäste in Bad Schmiedeberg angesprochen. Ebenso die Kurzurlauber in Wittenberg, die auf Luthers Spuren wandeln wollen. "Auch die wollen wir anzapfen." Peter Ploss plädierte dafür, touristisches Engagement im Kreis zu bündeln.

Als Beleg dafür, dass die Annaburger Firma zunehmend Anerkennung findet, wertete Peter Ploss auch den gestrigen Besuch von Karstadt-Einkäufern im Haus. Der Geschäftsführer nannte andere namhafte Firmen, die Waren aus dem hiesigen Werk beziehen. "Mövenpick kauft bei uns. Wenn sie einen Alfredo-Espresso trinken, dann ist die Tasse aus Annaburg." Solche Kontakte aufzubauen, sei nicht einfach, aber das stete Bemühen hat sich inzwischen ausgezahlt, war den Worten des Geschäftsführers zu entnehmen.

Wer wollte, der konnte am freitag sogleich testen, ob er Talent zum Porzellanmaler hat. "Wir haben das Porzellan, die Farben, die Arbeitsmaterialien, die Brennöfen und die Fachleute", warb Christine Leuschner für die Schule, die neben der Malstube auch über ein großes Zeichenzimmer verfügt, in dem Entwürfe erarbeitet werden können.

Übrigens, bislang war davon die Rede, dass im Werk ein Workshop geschaffen wird. Aber Horst Schröder, der Präsident des Landesrechnungshofes, meinte bei einem Besuch in Annaburg, das klinge nicht. Er schlug die Bezeichnung Mal- und Modellierschule vor.