1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Jessen
  6. >
  7. Geheimtipp für Fischesser

Geheimtipp für Fischesser

Von Detlef Mayer 23.05.2005, 14:58

Elster/MZ. - Am Freitag feierten Pächter, Personal und Ingrid Elm, Oma und guter Geist des Hauses, das zehnjährige Bestehen. Dazu schaute dann am späten Nachmittag auch der stellvertretende Bürgermeister Werner Knochmuß mit Grünpflanze und vielen guten Wünschen für die Zukunft, in seinem und im Namen der Kommune, vorbei.

Mit der MZ und Ingrid Elm an einem lauschigen Plätzchen in dem gemütlichen, rustikal eingerichteten Gastraum sitzend, schweiften nicht nur Werner Knochmus' Gedanken in die Vergangenheit zurück. Ihm fiel da sofort jene DDR-Zeit ein, als die heutige Gaststätte "Zur Fähre" Kehlings Eisdiele war und mit ihrem weit und breit einmaligen italienischen Eisangebot Leckermäuler aus nah und fern anlockte. Bis nach der Wende fortgesetzt wurde diese Tradition von Schönfelders.

1990 erwarben Ingrid und Horst Elm, Eltern von Christina Elm, die Immobilie. 1994 wurde dann mit Blick auf die Eröffnung als Gasthof "Zur Fähre" groß umgebaut und saniert. 1997 / 98 entstand zudem ein Vereinsraum für etwa 30 Personen. Für eine weitere bauliche Veränderung sorgte das Elbe-Hochwasser: Das Parkett im Gastraum musste man durch einen neuen gefliesten Fußboden ersetzen.

Als die Gaststätte, sie besitzt auch zwei Fremdenzimmer, sich richtig etabliert hatte, traf ein schwerer Schicksalsschlag die Betreiberfamilie, 2001 verstarb Christina Elm. Doch Harald Faure und seine ihn jederzeit unterstützenden Schwiegereltern warfen trotz dieser schweren Zeit nicht das Handtuch. Ingrid Elm, die nach wie vor in der Gaststätte mithilft, hat in diesem Zusammenhang vor allem ein dickes Lob fürs Personal parat, das in den kritischen Tagen treu zum Pächter gestanden hat. Neben dem Chef Harald Faure und der mitarbeitenden Schwiegermutter gehören eine Küchenkraft, eine Serviererin und eine stundenweise Aushilfe zur "Fähre"-Mannschaft.

Übrigens ist die "Fähre" das älteste denkmalgeschützte Haus in Elster. Schon Graf Yorck von Wartenburg hat zu Tagen der Schlacht bei Wartenburg in dem Gebäude genächtigt. Ingrid Elm konnte sich gegenüber der MZ zudem erinnern, dass sich mal eine Schlächterei in dem Komplex befunden habe.

Heute ist nicht nur die Oma stolz auf die Gaststätte "Zur Fähre" und die positive Entwicklung, die sie genommen hat. Ihr Eindruck: Das Geschäft wird etwas besser, auch dank der vielen Radwanderer.