Geflügelschau in Seyda Geflügelschau in Seyda: Züchter räumen Preise ab

Seyda - Die schneeweiße Gans im Käfig dreht den Kopf ein wenig zur Seite als wolle sie sagen: „Sieh nur, ich bin die Schönste.“ Tatsächlich, an ihrer Bewertung gibt es nichts zu meckern. Ihr Züchter, Christoph Rüst aus dem Reesdorfer Partnerverein der Seydaer Geflügelzuchtgemeinschaft, nimmt für sie und seine anderen Böhmischen Gänse den Wanderpokal entgegen.
Von Kindheit an
Mit 14 Jahren habe er angefangen, sich mit der Geflügelzucht zu beschäftigen, erzählt der 57-Jährige schon ein wenig stolz. Damals waren das Hühner der Rasse New Hampshire. Letztlich wurde das ein echtes Hobby. Ein Ausgleich für den nicht immer leichten Job. „30 Jahre lang war ich auf der Straße unterwegs“. Der Polizeibeamte freut sich auf seinen Ruhestand. Dann will er seinen Tieren noch mehr Zeit widmen. „Die Böhmischen Gänse sind nicht nur die kleinste Gänserasse, sie sind darüber hinaus allesamt ganz liebe Tiere“, spricht der Mann aus Erfahrung und die Schönste seiner Gänse scheint zu nicken.
Das Ergebnis der Bewertung durch die Preisrichter in Seyda kann sich sehen lassen. Immerhin wurden drei von den ausgestellten 234 Tieren mit dem Prädikat „vorzüglich“ bewertet, 20 mit „hervorragend“ und 156 mit „sehr gut“.
Die Stellerkröpfer gehören zu den alten Rassen. Ihren Ursprung haben sie in Böhmen. Charakteristisch ist die schlanke und aufgerichtete Haltung. Sie gelten als sehr lebhaft und auch als sehr flugfreudig.
Ähnlich eng ist auch die Verbindung der anderen Züchter zu ihren Tieren. Sie alle pflegen und hegen sie nicht allein für den Kochtopf. Die größte Bestätigung ihrer züchterischen Bemühungen ist die Anerkennung ihrer Leistungen durch die Fachleute. Genau diese erfuhren auf der Seydaer Ausstellung viele heimische Geflügelzüchter. Die drei Preisrichter, die aus unterschiedlichen Bundesländern kamen, seien von den ausgestellten Tieren sehr angetan gewesen. Allerdings, so bemerkte es Heinz Ulrich, hätte man das bei den Seydaern nicht anders erwartet. Hier rechne man stets mit einer hohen Leistungsdichte. Auch, dass die Hühner, Enten, Gänse und Tauben so ruhig in ihren Käfigen sitzen und sich leicht greifen lassen, ist auf die Arbeit des Züchters mit den Tieren zurückzuführen. Bodo Heinze von der Preisrichtervereinigung Berlin-Brandenburg weiß um die sogenannte Käfigdressur, die zum Ziel hat, „dass die Tiere in den Ausstellungskäfigen nicht verrücktspielen und sich vielleicht schlimmstenfalls noch verletzen. Außerdem sollen sie sich dem Preisrichter eindrucksvoll präsentieren. So wie die Tauben, die Federn aufstellen, was Punkte bei der Bewertung bringt“. Sich gut zu präsentieren, das war den Tieren offensichtlich gelungen.
Wie auf dem Hühnerhof
Nur ganz so ruhig, wie sich das der Preisrichter vorgestellt hatte, waren sie nicht. Teilweise lautstark machten sie auf sich aufmerksam. Da musste Vereinsvorsitzender Markus Clemens, der gemeinsam mit Vorstandsmitglied Siegbert Buchheister die Preisverleihung vornahm, seine Stimme teilweise ganz schön strapazieren. Den Stadtteilbeiratspokal erhielt für seine Streicherenten Holger Möbius aus Gadegast und Otto Oberländer aus Seyda für seine Tauben der Rasse Stellerkröpfer (weiß) den Bürgermeisterpokal. Die Zwerghühner der Rasse Sussex brachten den Groß Naundorfer Lothar Wahle, der dem Annaburger Verein angehört, den Landesverbandspokal.
Vereinsmeister beim Wassergeflügel wurde mit seinen Cayugaenten Siegbert Buchheister aus Morxdorf, bei den Hühnern Günter Kliche aus Elster mit seinen New Hampshire und Gerhard Müller aus Seyda mit seinen Startauben. Darüber hinaus wurden vier große und 24 Ehrenpreise vergeben sowie 43 Zuschlagspreise.