Elster-Center in Jessen Elster-Center in Jessen: Kerstin Ziehe schließt Blumenladen

Jessen/MZ - Erneut schwindet ein Angebot in der Stadt an der Schwarzen Elster. Kerstin Ziehe schließt ihren Blumenladen im Elster-Center. Der 30. September ist ihr letzter Verkaufstag. Für sie endet damit auch ihr Gewerbeleben. Sie meldet es ab. „Es war für mich schon eine schwere Entscheidung“, meint sie, „aber von dem Laden leben konnte ich nie.“ Insofern lastete der Gedanke ans Aufgeben schon längere Zeit „bei mir im Hinterkopf“, sagt sie. „Die eigentliche Entscheidung habe ich aber kurzfristig getroffen.“
Vor allem die Erwartung der angekündigten Vollsperrung wegen der Sanierung des Schlossweges beförderte die Entscheidung. „Selbst Stammkunden fahren nicht die große Runde, um hierher zu kommen“, befürchtet Kerstin Ziehe - aus eigener Erfahrung heraus. Wer aus Richtung Jessen-Nord zum Elster-Center wollte, müsste tatsächlich bis zur Elsterbrücke und über den Markt fahren, sobald der Schlossweg dicht ist. Dass ihr Hauptlieferant aufgab, war ein weiterer Aspekt der Entscheidung. Und: Es deutet sich nach wie vor keine Nutzung des Elster-Centers an, die wieder mehr Laufkundschaft verspräche.
Insgesamt 34 Jahre ist die gelernte Chemiefacharbeiterin Kerstin Ziehe inzwischen in ihrem Traumberuf Gartenbau/Floristik tätig. Vor anderthalb Jahren übernahm sie das Geschäft von Margot Großkreutz, die in den Ruhestand ging. „In diesem Beruf werde ich wohl nichts Neues finden“, macht sich Kerstin Ziehe wenig Hoffnung.
Mit dem Auszug des Blumenladens bleiben nur noch Ellen Fichte und Aidee Fichte-Wäsch zurück. Ihr Reisebüro und die Lotterieannahme gehören seit Ende November 1992 zum Elster-Center und damit zu den allerersten Mietern des Objektes. „Wir bleiben auf alle Fälle hier“, bekundet Ellen Fichte denn auch aus vollem Herzen. „Solange man uns lässt.“ Ihre Stammkunden finden den Weg, sind die Frauen überzeugt. Immerhin halten sie bereits seit knapp zwei Jahren die Stellung, nachdem der Edeka-Markt Höhne ausgezogen war.
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