Dorffest in Arnsdorf Dorffest in Arnsdorf: Neuer Schlagerstern

Arnsdorf - Vor so vielen Menschen solo zu singen, ist aufregend. Doch nicht für die kleine Carlotta Sasse. Die Sechsjährige stand beim Dorffest in Arnsdorf in ihrem türkisfarbenen Kleidchen, als habe sie bereits jahrelange Berufserfahrung als Partyqueen. Einen Stuhl, auf den sie sich stellen sollte, lehnte sie kategorisch ab. Sie beherrschte die Bühne und das Festzelt auch so.
Ganz modern ausgestattet mit Mikro an der Wange interpretierte sie Lieder von Beatrice Egli, wie „Mein Herz das brennt“. Mimik und Gestus passten perfekt und selbst kleine Sprünge an entsprechender Textstelle waren drin. Zwar wurde noch zum Playback gesungen, aber stimmlich dürfte da einiges reifen.
Die Arnsdorfer jedenfalls hatten ihren Star des Dorffests gefunden und verlangten von der Nachwuchskünstlerin per Beifall, Pfeifen und Zurufen eine Zugabe. Während das Mädchen im ersten Durchgang stellenweise noch etwas schüchtern wirkte, schien Carlotta jetzt wie befreit und drehte richtig auf.
„Kapellmeister“ Walter Fromm von den Elbaue-Musikanten, die diese Veranstaltung begleiteten: „Ich kann mir schon vorstellen, wie die Jungs dir in einigen Jahren zu Füßen liegen und garantiert kannst du die bösen Buben von den lieben unterscheiden.“
Zu Füßen lag der kleinen Carlotta am Sonntag neben ihrer stolzen Oma Esterina Kralisch, die mit ihr für den Auftritt geübt hatte, erst einmal das Publikum. Dieses war von Anbeginn des Programms auf Temperatur gebracht worden. Von einem Pflaumenbaum. Das klingt komisch und war es auch. Sylvia Rehak hatte diesen Sketch mit Maik Sasse, Maik Höhne, Mirko Wolter, Martin Stiel und Gerlinde Schütze einstudiert.
Darüber hinaus malte sie in der heimischen Garage den Baum auf die große Leinwand und spannte das Ganze in einen Rahmen. „Sie ist sehr kreativ“, lobten die „Wahnsinnspuppen“ ihre Mitstreiterin.
Sie sind sozusagen die treibende Kraft, wenn es um das Programm zum Dorffest geht. Die 20 Frauen um Chefin Esterina Kralisch hatten bereits das elfte Mal die Bausteine des Sonntagnachmittags zu verantworten und sind, obwohl darin erfahren, immer noch aufgeregt. Doch schon der „Pflaumenbaum“ riss die Zuschauer förmlich von den Sitzen.
Das Märchenspiel, welches die „Wahnsinnspuppen“ (WSP) mit fünf Darstellern aufführten, war Aschenputtel. Selbstverständlich etwas modifiziert. Das Kürzel „WSP“ erfanden die Puppen, die in ihren neuen T-Shirts hübsch ausschauten, übrigens am Sonntag, während das Programm bereits lief.
AMindestens genauso schick standen sie in den von Esterina Kralisch genähten Kostümen zum griechischen Tanz auf der Bühne.
Tags zuvor bewiesen die Arnsdorfer ihr sportliches Geschick bei Kegeln, Darts und Hufeisen werfen. Die ersten Plätze belegten, getrennt nach Männern, Frauen und Kindern, beim Kegeln: Alexander Kralisch, Sabine Stein und Emely Höhne; beim Darts: Marco Köhler, Sandra Höhne und Emely Höhne und mit dem Hufeisen: Maik Sasse, Sabine Stein und Emely Höhne.
(mz)
