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Doppelkopf in Reicho Doppelkopf in Reicho: Hochzeiten ohne Kontra und Re

Von H.-Dieter Kunze 18.04.2014, 18:51
Die Karten flogen nur so auf die drei Spieltische beim Doppelkopfturnier im Reichoer Dorfgemeinschaftshaus.
Die Karten flogen nur so auf die drei Spieltische beim Doppelkopfturnier im Reichoer Dorfgemeinschaftshaus. H.-Dieter Kunze Lizenz

Reicho/MZ - Im kleinen Ort Reicho gab es erneut zahlreiche „Hochzeiten“. Niemand bot dagegen Kontra, aber die mit einem Re bestätigen wollte auch keiner. So ist das eben beim Doppelkopf. Eine Hochburg des beliebten Kartenspiels ist Reicho. Hier wurde im Dorfgemeinschaftshaus erneut ein Turnier ausgetragen, organisiert vom Heimatverein.

Drei Frauen und sechs spielfreudige Männer klopften die Karten auch mal heftig auf die drei Spieltische. Leidenschaft gehört eben dazu. Neben guten Karten, Denkvermögen, aber auch einem Quäntchen Glück. Gespielt wurden drei Durchgänge mit jeweils 20 Spielen. Vor jeder Runde erfolgte eine erneute Auslosung, wer gegen wen antritt. So konnte sich keine Routine einschleichen. In den Spielpausen gab es einen deftigen oder süßen Snack, bevor man sich wieder an „die Arbeit“ machte.

„Doppelkopf spielen ist wie eine Sucht“

Nach zwei Spielrunden lagen Michael Stawski aus Brandis und Dietmar Jahn aus Stolzenhain vorn. Das gefiel den drei Lokalmatadorinnen Simone Weisbrodt aus Holzdorf sowie Jana Blochwitz und Eileen Große – sie ist die Heimatvereinsvorsitzende und Organisatorin des Turniers – aus Reicho überhaupt nicht. „Los, die beiden brandenburgischen ,Preußen’ stürzen wir vom Sockel“, schwor sich die holde Weiblichkeit in einer „geheimen Absprache“. Der Coup gelang ihnen tatsächlich. Michael Stawski wurde am Ende Neunter, Dietmar Jahn schrammte auf Platz vier knapp am Siegerpodest vorbei.

Als Sieger ging mit 890 Punkten Karsten Hagenow aus Reicho aus dem Dorfgemeinschaftshaus. Zweiter wurde Günter Lehmann (810) aus Kleinkorga, gefolgt vom Reichoer Fred Däumichen (710). Der Titelverteidiger des Turniers im November des vergangenen Jahres, Gerd Kannegießer aus Reicho, konnte nicht so viele Punkte sammeln, er belegte Platz fünf. „Er spielte zwar risikoreich und mutig, hatte aber wohl Fortuna nicht an seiner Seite und verhalf somit seinen Mitspielern aufs Treppchen“, schätzte Eileen Große ein.

Sie hängte nach Turnierende zusammen mit drei Mitspielern noch eine zweistündige „Sonderschicht“ ohne Wertung ran. „Doppelkopf spielen ist wie eine Sucht“, meinte sie lachend.

Jetzt ist erst einmal Sommerpause, erst im Herbst geht es weiter. Der Reichoer Heimatverein bleibt trotzdem nicht untätig. Zu Himmelfahrt wird zum Frühschoppen eingeladen und der alljährliche Höhepunkt, das Dorffest, steigt am letzten Juli-Wochenende.