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Annaburg Porzellan GmbH Annaburg Porzellan GmbH: Auktion ohne Hammer

Von Detlef Mayer 13.10.2015, 18:13
Auktionator Michael Perlick gestern Nachmittag in Aktion
Auktionator Michael Perlick gestern Nachmittag in Aktion Detlef Mayer Lizenz

Das klassische Auktionsutensil schlechthin, der Hammer, kam gestern Nachmittag nicht zum Einsatz. Vielmehr dirigierte Michael Perlick die Insolvenzversteigerung bei der Annaburg Porzellan GmbH mit seinem Kugelschreiber. Die Perlick & Partner Industrieauktionen GmbH, die neben anderen ein Büro in Bitterfeld unterhält, war vom Insolvenzverwalter Lucas Flöther aus Halle mit diesem letzten öffentlichen Kapitel des Verfahrens betraut worden.

Liste mit 400 Positionen

Als Michael Perlick gegen Mittag seine Stimme anhob, um die ersten der reichlich 400 Positionen an den Mann oder die Frau zu bringen, befanden sich in der Halle, in der vor wenigen Wochen noch Teller, Tassen, Schüsseln, Kannen und andere hochwertige Porzellangegenstände ihren letzten Schliff erhielten, etwa 150 Leute. Darunter etliche Medienvertreter. Nicht alle im Publikum waren gekommen, um mitzubieten - das taten rund 100 Anwesende. Andere wollten nur ein bisschen Auktionsluft schnuppern. Gelegenheit dazu bestand dann knappe drei Stunden.

Solange dauerte es, bis der Versteigerer und sein Team alle Posten der langen Liste aufgerufen und verkauft oder eben zurück in den Bestand sortiert hatten. Die Palette der Dinge, die zu haben waren, reichte von diversen Pressen und Trommelmühlen über Mischanlagen, Industrieöfen, Trocknungsanlagen, Teller- und Tassen-Taktstraßen bis hin zu Tauchglasuranlagen, Metall- und Holzverarbeitungsmaschinen sowie einen Pkw, Gabelstapler und reichlich Kleinwerkzeuge und -teile.
Online-Versteigerung läuft

Mit der „Ausbeute“ seiner Annaburger Auktion zeigte sich Michael Perlick, natürlich ohne gegenüber der MZ konkrete Zahlen zu nennen, im Nachgang zufrieden. „Es waren sehr viele Leute da und es ist gut gelaufen. Vor allem, wenn man bedenkt, dass das alles keine neuen Sachen sind, die man hier haben kann. Aber es wird auch nichts verschenkt.“

Gute Stimmung ist wichtig

Das Geheimnis des Erfolgs einer Live-Auktion sieht der erfahrende Versteigerer hierin: „Es muss eine gute Stimmung herrschen.“ Und dafür hat er auch in Annaburg wahrlich gesorgt. Zum Beispiel als er anmerkte „Versteigern ist doch eigentlich, wenn’s immer höher geht mit den Geboten“ und dies auf Nachfrageflauten bezog, in denen er mit den Forderungen für bestimmte Artikel immer weiter runter gehen musste, um jemanden dafür zu interessieren. „Und da sage noch jemand, ich würde mein Geld leicht verdienen.“ (mz)

Die schönste Seite des Betriebs: der noch geöffnete Werksverkauf
Die schönste Seite des Betriebs: der noch geöffnete Werksverkauf
Thomas Christel Lizenz
Im Anschluss an die Versteigerung bei der Annaburg Porzellan GmbH bildete sich an der Kasse zeitweilig eine lange Schlange.
Im Anschluss an die Versteigerung bei der Annaburg Porzellan GmbH bildete sich an der Kasse zeitweilig eine lange Schlange.
Thomas Christel Lizenz