Geschäftsleute Loch schließen Laden
Großörner/MZ. - Doch mit der Zeit habe sich gezeigt, dass der Markt mit seiner 1 700 Quadratmeter großen Verkaufsfläche für die Gemeinde Großörner überproportioniert war. Loch: "Der Ort hat zu wenige Einwohner. Das Geschäft konnte sich nicht tragen."
Ohne Erfolg seien auch die Bemühungen des Ehepaares geblieben, einen zusätzlichen Mieter für einen Teil der Verkaufsfläche zu gewinnen. "Wir haben aber niemanden gefunden", so Loch. Straßensperrungen über längere Zeiträume haben ihm zufolge auch dazu beigetragen, dass weniger Kunden kamen und deutliche Umsatzeinbußen verzeichnet wurden.
Mit der Schließung des Rewe-Marktes endet vorerst eine 15-jährige Handelsgeschichte in Großörner. Sie begann mit der Wende, als die Gemeinde sich um die Ansiedlung einer Supermarktkette bemühte und schließlich das heutige Supermarkt-Gelände an eine neue Gesellschaft bürgerlichen Rechts für den Bau eines Minimal-Marktes veräußerte.
Die Eröffnung war ein Riesenerfolg: Da es sich um den ersten Minimal-Markt dieser Größe im damaligen Bezirk Halle handelte, reisten die Kunden sogar aus der Bezirksstadt an. Leider kam bald die Enttäuschung für den Ort. Die Gewerbesteuern gingen nach Mainz, dem Firmensitz des Supermarktes.
Und nachdem bald genügend Einkaufseinrichtungen in der Gegend eröffnet waren, ließ bei Minimal in Großörner der Umsatz nach. Aus dem Supermarkt wurde der kleinere Rewe-Markt des Ehepaars Loch, das jetzt das Handtuch wirft.
Nach MZ-Informationen hat der Eigentümer des Marktes aus Braunschweig dennoch großes Interesse an der Weiterführung der Einrichtung. Zurzeit werden Gespräche mit potentiellen Interessenten aus der Umgebung geführt (Weitere Bewerber können sich unter der Rufnummer 0502 / 1 97 47 20 melden).
Die Eheleute Loch wagen indes einen Neuanfang in Hettstedt. Sie haben jetzt die "Gaststätte im Klubhaus" übernommen. Ursprünglich war das Wirtshaus als zweites wirtschaftliches Standbein gedacht. Waren aus dem Supermarkt Großörner sollten dort verarbeitet werden. "Doch das wäre auch nicht in der Größenordnung gewesen, um den Markt zu retten", so Loch. Produkte aus der Region wollen die Eheleute den Besuchern ihrer Gaststätte trotzdem künftig anbieten.