Gerbstedt kann loslegen Gerbstedt kann loslegen: Stadt hat Fördermittel für drei Ausflugsprojekte erhalten
Gerbstedt - Jetzt wird sich schick gemacht. Denn die Stadt Gerbstedt kann bei ihrem Vorhaben, touristische Ziele in der Einheitsgemeinde zu entwickeln, einen Erfolg verbuchen. Es wurden für die Sanierung der Klostergänge, die Erstellung eines Burgenwanderwegs und die Sanierung eines Aussichtsturms von unterschiedlichen Stellen Fördermittel in einem Gesamtvolumen von rund 132.000 Euro genehmigt. „Das ganze Jahr haben wir darum gekämpft und wir sind sehr froh, dass es geklappt hat“, so Christian Heidler, zuständig für Stadtentwicklung bei der Gerbstedter Verwaltung.
70.000 Euro für „Untertagewelt“ als Touristenattraktion in Gerbstedt
Die größte Fördersumme entfällt mit rund 70.000 Euro auf den ersten Bauabschnitt des Bürgermuseums mit seinen unterirdischen Gängen, die als „Untertagewelt“ eine Touristenattraktion werden sollen. Sie stammen vom im Jahre 985 gegründeten Benediktinerinnen-Kloster, sind schon jetzt teilweise zugänglich und stoßen auf reges Interesse bei Besuchern. Doch muss daran noch einiges getan werden, wie Heidler sagt. Während seines Marketingstudiums an der Hochschule Harz hat er zusammen mit Kommilitonen ein Konzept zur touristischen Erschließung erstellt, das dann auch Grundlage für die Fördermittelbeantragung bei der Europäischen Union (EU) war.
„Es ist eine umfassende Sanierung notwendig, um das vorhandene Potenzial zu nutzen und eine Erhöhung des Bekanntheitsgrades des Klosters zu erreichen“, so Heidler. Im ersten Bauabschnitt sollen unter anderem Elektroarbeiten, Treppen- und Geländersanierungen sowie die Schaffung der Rettungswege getätigt und bereits verfüllte Kellerräume und Gänge gesichert werden. Im zweiten Abschnitt, der noch eine Weile warten muss, soll ein Durchgang vom Bürgermuseum zur evangelischen Kirche geschaffen werden.
Die unteririschen Klostergänge sollen nach Angaben von Christian Heidler in den zu erschaffenen Gerbstedter Burgenwanderweg, bestehend aus mittlerweile fast 40 Miniaturburgen, die der Gerbstedter Günther Beinert gebaut hat, eingebunden werden.
Um unter anderem mehrere Hinweistafeln und Flyer für den Weg erstellen zu können, benötigt die Stadt ebenfalls finanzielle Unterstützung. Rund 14.000 Euro gab es nun aus dem Programm „Förderung der lokalen Entwicklung in ländlichen Gebieten“. Einige der Burgen stehen auf Privatgrundstücken.
Kooperations- und Nutzungsvereinbarungen mit Grundstücksbesitzern schließen
Mit den Besitzern will die Stadt Kooperations- und Nutzungsvereinbarungen schließen, in denen festgehalten werden soll, dass Besucher freien Blick von der Grundstücksgrenze zu den Burgen erhalten, den Besitzern keine Kosten entstehen und diese wiederum keine finanziellen Vorteile aus dem Umgang mit Besuchern ziehen. „Das muss man alles bedenken“, so Heidler, der aber davon ausgeht, dass es da keine Probleme geben sollte.
In den Burgenwanderweg soll auch ein Aussichtsturm, der am Ende einer Allee inmitten des Gerbstedter Schlossparks steht, eingebunden werden. Doch benötigt dieser zunächst eine Frische-Kur. „Derzeit ist das Begehen des Turms nicht möglich“, so Heidler. Die Wendeltreppe darin sei zerfallen, das Dach undicht und eintretendes Wasser verursache weiteren Schaden, unter anderem am Mauerwerk.
Zudem könne die Aussichtsplattform, die einen weitreichenden Blick über die Stadt Gerbstedt in den Landkreis Mansfeld-Südharz ermöglicht, nicht genutzt werden. All das müsste wieder hergerichtet werden. „Mit dem Ziel, das denkmalgeschützte Bauwerk für die Nachwelt zu erhalten“, meint der Stadtmitarbeiter weiter. 48.000 Euro an Fördermitteln gibt es für die geplante Sanierung von der EU.
Durch die Zuschüsse muss die Stadt bei der Umsetzung des Vorhabens nicht so tief in die Haushaltskasse greifen. Mit einem Eigenanteil von 45.000 Euro für alle drei Projekte zusammen wird gerechnet. Die Summe soll in unterschiedlicher Höhe auf drei Jahre verteilt werden. Dass es so lange dauert, bis beispielsweise der Aussichtsturm saniert ist, davon geht man bei der Stadt aus. Die Planungen haben nun schon begonnen. In dieser Woche gab es bereits Treffen mit zuständigen Behörden. (mz)