Gangolfkirche in Hettstedt Gangolfkirche in Hettstedt: Barbara macht den Anfang

Hettstedt/MZ - Das gibt es auch nicht alle Tage: In der Hettstedter Gangolfkirche haben am Sonnabend sieben Instrumentalisten und drei Sängerinnen aus der Partnerstadt Vöhringen ein Adventskonzert mit Alpenländischer Musik ausgerichtet, um der Feststunde zur Einweihung der neuen Glocken einen passenden Rahmen zu geben.
Dieser Anlass war auch gleich der erste, zu dem die neuen Glocken der Gangolfkirche läuten durften. Und weil die Gangolfkirche immer eine Kirche der Bergleute war, durfte die „St. Barbara-Glocke“ zuerst eine Minute lang läuten. Erst dann bekam die „St. Gangolf-Glocke“ ihren Auftritt und durfte ihr etwas tieferes Läuten über Hettstedt verbreiten.
"Das ging schwerer als erwartet"
Für Reinhard Adam war dieses etwas ganz Besonderes, denn er war der Erste, der die Glocken läuten durfte. „Der Reinhard stammt aus einer Küsterfamilie“, erzählt Waltraud Hornickel, die Vorsitzende des Gangolfvereins. Adam war in seiner Jugend auch selbst als Küster tätig.
Obwohl die neuen Glocken der Gangolfkirche recht klein sind, ist das Läuten doch ein Kraftakt. „Das ging schwerer als erwartet“, sagt Adam sichtlich außer Atem.
Auch die Mansfelder Berg- und Hüttenleute kamen zu der Feststunde und standen während der Festreden Wache - mit Fackeln in den Händen. Denn Salutschüsse, wie man sie sonst von den Auftritten der Berg- und Hüttenleute kennt, waren dieses Mal verboten. „Es ist einfach zu eng hier vor der Kirche“, sagt Hornickel.
"Bemerkenswert, was der Verein hier geschafft hat"
Die Anteilnahme in Hettstedt an der Entwicklung der Gangolfkirche ist immens. Die kleine Kirche wurde zusehends voller und sogar die Emporen waren besetzt. Die Besucher waren ausnahmslos von dem Konzert und der Krippenausstellung und den vielen Weihnachtssternen begeistert. „Das ist doch mal etwas anderes“, freut sich Barbara Horlberg aus Hettstedt.
Der Hettstedter Gangolfverein findet auch länderübergreifend Anerkennung und hat inzwischen sogar Mitglieder in Bayern. Lothar Damm und Joachim Schmidt aus Vöhringen, der Partnerstadt von Hettstedt, haben sich vor fünf Jahren dem Gangolfverein angeschlossen. „Es ist einfach bemerkenswert, was der Verein hier geschafft hat“, findet Joachim Schmidt.