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Susanne Daubner aus Halle Susanne Daubner ARD: Unsere schönste Altstimme bei der Tagesschau

Von Peter Godazgar 14.05.2019, 11:30
Susanne Daubner wurde in Halle (Saale) geboren. Die Fernsehmoderatorin ist vielen Zuschauern als Sprecherin der Tagesschau bei der ARD bekannt.
Susanne Daubner wurde in Halle (Saale) geboren. Die Fernsehmoderatorin ist vielen Zuschauern als Sprecherin der Tagesschau bei der ARD bekannt. imago stock&people

Halle (Saale) - Bis zu zehn Millionen Menschen schauen zu, wenn sie um 20 Uhr den berühmten Satz sagt: „Guten Abend, meine Damen und Herren. Ich begrüße sie zur Tagesschau.“

Wer’s noch nicht wusste: Ja, Susanne Daubner wurde am 26. März 1962 in Halle geboren. Viele Kontakte, das sagt sie selbst, habe sie heute zwar nicht mehr in die Saalestadt.

Dennoch empfindet sie Halle-Besuche als Form des „Nach-Hause-Kommens“. Ein Zuhause allerdings, das sie seinerzeit verlassen wollte. Die schlechte Luft machte ihr zu schaffen, „ich hatte große Probleme mit den Bronchien“. 

Mit dem DDR-System auch. So zog sie nach einer kaufmännischen Berufsausbildung zunächst an die Ostsee, nach Usedom.

Fürs Fernsehen wurde sie zufällig entdeckt: Ein Talentscout sprach sie in Berlin auf dem Alexanderplatz an; sie habe so eine tolle Altstimme, ob sie nicht an einem Sprecher-Casting teilnehmen wolle? So kam sie zum Jugendprogramm DT 64.

Susanne Daubner: Flucht aus der DDR

Es dauerte nicht lang, dann meldete sich die Stasi und versuchte, Daubner anzuwerben. Sie widerstand - und entschied sich zur Flucht aus der DDR. Die führte im Juni 1989 über Ungarn und Jugoslawien. In der Bundesrepublik fand Susanne Daubner eine Anstellung als Sprecherin beim Sender Freies Berlin, später beim Ostdeutschen Rundfunk Brandenburg.

Seit 1999 gehört sie zum Team der Tagesschau-Sprecher - ihre erste Reaktion auf die Nachricht, dass sie in den exklusiven Kreis aufgenommen wird: „Ach Gott, dann muss ich ja nach Hamburg umziehen!“

Die Tagesschau - das ist längst eine ebenso riesige wie gut geölte Nachrichtenmaschine: Neben der 20-Uhr-Ausgabe werden inzwischen an manchen Tagen mehr als 20 weitere Ausgaben produziert. Wenn sie Frühdienst hat, dann beginnt Susanne Daubners Tag um Viertel vor vier. Dass sie von Millionen Menschen gesehen wird, blendet die Nachrichtenfrau indes aus. An was sie zehn Sekunden vor Beginn der Sendung denkt? „An gar nix.“ Da ist sie einfach konzentriert.

Susanne Daubner über Pannen bei der Tagesschau

Manchmal freilich wird es einem schwer gemacht mit der Konzentration. Und so musste Susanne Daubner auch diesmal über eine der komischsten Tagesschau-Pannen sprechen, über jene Frühausgabe nämlich vom 17. Februar 2000.

Gerade hatte sie die Zuschauer mit einem „Guten Morgen“ begrüßt, da schallte ein lautes „Morgen!“ zurück - ausgerufen von einem Putzmann, der nicht bemerkte, dass die Sendung schon lief und der nun anfing, im Hintergrund mit Lappen und Eimer zu hantieren. Daubner las stoisch weiter und erst nach endlosen 30 Sekunden verschwand der Mann geduckt wieder aus dem Studio.

Ihre damalige Kollegin Eva Herman habe sie danach mit Humor getröstet, so Daubner: „Von so einer Situation träumen andere ein Leben lang.“

Auch Susanne Daubner kann natürlich längst lachen über die Szene, auch wenn sie ihr vermutlich das ganze Leben nachhängen wird. Mit einem Augenzwinkern sagt sie: „Hätte ich gewusst, was passiert, wäre ich am Tag vorher noch mal zum Friseur gegangen. Und einen anderen Blazer hätte ich auch angezogen.“ (mz)

Dieser Artikel erschien erstmalig im Januar 2016 in der MZ.

War 2016 zu Gast in der Geburtsstadt: Susanne Daubner im halleschen Stadthaus
War 2016 zu Gast in der Geburtsstadt: Susanne Daubner im halleschen Stadthaus
Holger John