"Superschnitzel der Geldverschwendung" "Superschnitzel der Geldverschwendung": Wurde bei "Glitzerschwein" Geld vergeudet?
Halle (Saale) - Der Bund der Steuerzahler (BdSt) wäre sicher nicht der Bund der Steuerzahler, wenn er diese Steilvorlage nicht ausgenutzt hätte: Die am Montag eingeweihte Glitzerschwein-Plastik im neuen Finanzamt am Hallmarkt in Halle ist dem Verein viel zu luxuriös. „Das ist das „Superschnitzel der Geldverschwendung“, kritisierte der Verein am Dienstag in Magdeburg.
„Es ist schon fast als schizophren zu bezeichnen, wenn ausgerechnet ein Symbol für einen sparsamen und wirtschaftlichen Umgang mit den Steuergeldern, nämlich ein Sparschwein, für solche Kunst am Bau missbraucht wird.“
Glitzerschwein hat rund 100.000 Euro gekostet
Die Installation der aufsehenerregenden Skulptur vom halleschen Künstler Marc Fromm hatte laut Finanzministerium rund 100.000 Euro gekostet. Das Kunstwerk nimmt Bezug auf eine Sage, die sich um die Entdeckung der Salzquellen in der Saalestadt rankt.
Wolfgang Borchert, Sprecher im Finanzministerium, wies gegenüber der MZ den Vorwurf der Geldverschwendung entschieden zurück. So dürfe laut einer Länderrichtlinie beim Bau öffentlicher Gebäude maximal ein Prozent der Bausumme für Kunstobjekte verwendet werden.
Fromms Kunstwerk deutlich innerhalb des Rahmens
Weil die Errichtung des Finanzamts rund 30 Millionen Euro gekostet habe und weil das Land inklusive der Anmietung bis 2040 insgesamt etwa 47 Millionen Euro für das Objekt aufbringe, liege man mit 100.000 Euro für Fromms Kunstwerk deutlich innerhalb des Rahmens. „Das ist ein überschaubarer Aufwand, mit dem wir zudem jede Menge positive Reaktionen erhalten haben“, so Borchert.
Der Sprecher ging nach der BdSt-Rüge am Dienstag sogar in die Offensive: „Wir machen weiter. Das wird nicht das letzte Kunstobjekt in Gebäuden des Landes sein.“ (mz)