Schorre in Halle Schorre Halle: 154 Jahre vollgepackt mit Erinnerungen
Halle (Saale) - Die Geschichte der Schorre beginnt 1864 als Ausflugslokal unter dem Namen „Bellevue“. Ab 1880 hieß die Gastronomie dann Hofjäger. Bundesweite Aufmerksamkeit bekam die Lokalität 1890, als sich Sozialdemokraten aus der gesamten Republik in Halle trafen und im Hofjäger ihren Parteitag abhielten. Dort gab sich die Partei auch ihren Namen, so wie er bis heute besteht: SPD.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und der Machtübernahme durch die Kommunisten startete das Gebäude dann ab 1956 als FDJ-Jugendclubhaus „Philipp Müller“ eine Karriere als Tanztempel in der DDR. Viele Hallenser können sich noch an diese Zeiten erinnern. Generationen verbinden Erinnerungen mit diesem Ort.
Ab 1991 kam richtig Glanz in die Hütte, die damals noch „Easy Schorre“ hieß. Unter der Regie des halleschen Disco-Königs Martin Niemöller kamen Weltstars in die Schorre. Doch Niemöller übernahm sich mit dem ehemaligen Buna-Klubhaus in Schkopau und wurde später wegen Betrugs verurteilt. 2010 stieg schließlich Gerd Vleugels als Besitzer und Betreiber ein. Doch auch er hatte kein Glück. Er habe sich mit der Schorre-Schwester in Bernburg übernommen, heißt es. Jetzt hat die hallesche Schorre neue Besitzer. (mz)