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Riesen sorgen für Sauberkeit

Von Silvia Zöller 17.09.2007, 15:05

Halle/MZ. - Schon 1998 lief der erste Bauteil der Anlage an, doch durch den Ausbau des Abwassernetzes war eine Erweiterung der Anlage am Reidenfeld nötig. Von dem derzeit größten der insgesamt vier Pumpwerke der Stadt werden die Abwässer in das Klärwerk Halle-Nord gepumpt. Und noch ein weiteres Probleme brachte die HWA in Zugzwang: die immer häufiger auftretenden Starkregen. Durch den Ausbau der Polderanlage können nun 22 000 Kubikmeter Regen amPumpwerk Halle-Ost gespeichert und später an das Klärwerk weitergeleitet werden. "Ein Laie könnte sagen: Mein Gott, was haben die da für für große Anlagen gebaut", sagte Klose bei der Einweihung. Aber

rund 14 000 Liter pro Sekunde laufen bei einem heftigen Wolkenbruch in die Polder, die Halle künftig vor einem Hochwasser bewahren sollen. "Wer das nicht glaubt, sollte sich bei Starkregen mal hier umschauen", lud Klose die Hallenser ein zu beobachten, wie schnell die Polder sich in Seen verwandeln. Im Extremfall kann auch gezielt und kontrolliert Wasser in die Reide geleitet werden.

Dass der Bau nicht nur Infrastrukturentwicklung und Umweltschutzmaßnahme ist, zeigte Carl-Friedrich Thymian von dem ausführenden Berliner Bauunternehmen Beton & Rohrbau auf, die in Halle eine Niederlassung hat. "Mehr als zehn Jahre lang waren hier im Durchschnitt zwanzig Mitarbeiter aus der Region beschäftigt. Diese Maßnahme war beschäftigungsfördernd", so Thymian.

Im Zuge des Ausbaus hat die Anlage auch riesige Pumpen bekommen, die zwölf Meter unter der Erde stehen. Für die Flutung der Polder wurde ein neues Hebewerk gebaut. Mit dem Startschuss für das neue Pumpwerk ist Halle ein abwassertechnisches Sorgenkind los. "Das Problem war, dass es früher im Osten vier verschiedene Teilnetze gab, die zum Teil Abwässer in den Hufeisensee eingeleitet haben", erläutert HWA-Planungschefin Annette Überschär. Heute sei Halle-Ost auf dem neuesten Stand.

Neben der Erschließung der Stadtrandgebiete sei es für die HWA bis 2016 auch Aufgabe, einzelne Straßen innerhalb des Stadtgebietes anzuschließen - wie etwa den Ratswerder, der erst seit kurzem am Abwassernetz ist. Die Sanierung alter Leitungen sei jedoch problematisch: "Es gibt keine Fördermittel", so Überschär. So werden derzeit nur in den Straßen, die die Stadt ausbaut, neue Kanäle verlegt. Unter anderem wird dies nach Auskunft der HWA-Planungschefin im kommenden Jahr im Steinweg der Fall sein.