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Kultklub in Halle feiert Jubiläum Objekt 5 blickt auf sein 30-jähriges Bestehen zurück

Der Klub im Giebichensteinviertel ist ein fester Bestandteil der halleschen Kulturszene. Leider muss die Feier aus aktuellen Gründen entfallen - Gratulanten gibt es dennoch.

Von Katja Pausch 05.05.2021, 14:00
Die Köpfe hinter den Veranstaltungen im  Objekt 5 (v.l.): Martin Altner, Sebastian Steinhardt und Peter Brock
Die Köpfe hinter den Veranstaltungen im Objekt 5 (v.l.): Martin Altner, Sebastian Steinhardt und Peter Brock Foto: Silvio Kison

Halle (Saale) - Was bereits in den Siebzigern und später in den achtziger Jahren in einem kleinen Hinterhof in der Seebener Straße seinen Anfang nahm, ist heute aus Halles Kulturszene und weit darüber hinaus nicht mehr wegzudenken: Das Objekt 5, aus spontanen Privatpartys hervorgegangen und dank des großen Engagements vieler Einzelner zu einem überregional bedeutenden Klub geworden, kann inzwischen auf 30 erfolgreiche Jahre zurückblicken.

30 Jahre Kultklub Objekt 5 in Halle

„Mehrere Male im Jahr war der kleine Hinterhof in der Seebener Straße 5 einfach die Adresse“, heißt es rückblickend auf die Anfänge des Klubs in einem über und für das Objekt 5 herausgegebenen Buch. Anlass dafür war der siebte Geburtstag des Kulturvereins, der sich 1991 als Träger des Klubs gegründet hat. An „unvergessene Nächte“ wird erinnert, an eine kleine wackelige Bretterbühne, eine improvisierte Hofüberdachung, Livemusik, Theater, Lesungen - „die Leute kamen, feierten die Nächte durch, ja man fühlte sich sauwohl hier“.

Das ist bis heute so geblieben: Künstler aus aller Welt und aller Genres gaben und geben sich seitdem im Objekt die Klinke oder besser das Mikro in die Hand: Ulla Meinecke und Brian Auger, Steven Collins, Kristofer Aström, Vienna Teng, Tino Standhaft, Freddy Fischer, „Zorn“-Autor Stephan Ludwig, Anna Mateur, Friend’n Fellow, Dekadance und Die Feisten, B.B. and the Blues Shacks, Horch und The Aberlour’s, Tricky Notes, Nervous Breakdown, Jailbreakers, Kilminister - und viele viele mehr ...

Auch das ist das Objekt 5: Im Steintor geht seit vielen Jahren vor Tausenden Zuschauern das legendäre Weihnachtssingen über die Bühne.
Auch das ist das Objekt 5: Im Steintor geht seit vielen Jahren vor Tausenden Zuschauern das legendäre Weihnachtssingen über die Bühne.
Foto: Holger John

Kulturelle Vielseitigkeit: Objekt 5 „nicht nur die Konzert-Location der ersten Stunde“

Auch wenn das Jubiläum coronabedingt nicht gefeiert wird, gibt es doch etliche Gratulanten, die dem Klub eng verbunden sind. „Rein numerisch steht das Objekt 5 ja nicht in den Top drei der Hallenser Objekte“, witzelt etwa Comedian Olaf Schubert aus Dresden und Vielfach-Bühnengast.

„In puncto Ambiente, Atmo und Partyfeeling ist es in Halle mein absolutes Objekt Nummer 1“, so Schubert. Auch für Horch-Frontmann Klaus Adolphi ist das Objekt 5 „nicht nur die Konzert-Location der ersten Stunde“. Es gebe in der gesamten Republik nicht viele unabhängige Klubs, „die so ein dichtes, hochqualitatives und breitgefächertes Programm anbieten“, so Adolphi, der im Objekt nicht nur gern auftritt.

 Comedian Olaf Schubert aus Dresden war bereits vielfach Bühnengast im Objekt 5.
Comedian Olaf Schubert aus Dresden war bereits vielfach Bühnengast im Objekt 5.
(Foto: Agentur)

Klub ein fester Bestandteil der halleschen Kulturszene

„Ich gehe da auch sehr gerne hin - und das hoffentlich bald und hoffentlich noch lange“. Ärzte-Sänger Bela B, der dem Klub im Giebichenstein ebenfalls die Ehre erwiesen hat, sendet dem Objekt-Team Grüße aus Berlin. Indes ist das Objekt auch Heimstatt für Formate und Reihen wie die stets ausverkaufte Schlagerparade oder die Jazz-Session unter Federführung Peter Häselers. Dessen Veranstaltungsreihe immer am ersten Montag des Monats hätte im Mai selbst ihr Zehntes gefeiert - nun hat der Musiker coronabedingt Geburtstagsgrüße per Mail verschickt.

Auch für Sascha Sachse von Känguruh Production als langjährigem Partner für das vom Objekt im Steintor ausgerichtete Weihnachtssingen ist der Klub ein fester Bestandteil der halleschen Kulturszene. „Das Objekt hat überregional Bedeutung erlangt und Akzente gesetzt“, so Sachse. Und Angela Schaks, Stammgast der ersten Stunde, hat kaum ein Konzert dort verpasst. „Ich hoffe inständig, dass es bald wieder losgeht“, so die Hallenserin, die wohl für das gesamte Publikum spricht. Etliche Karten für bisher verschobene Konzerte warteten nur darauf, endlich eingelöst zu werden. (mz)