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Neues Jahr, neue Prozesse Neues Jahr, neue Prozesse: Diese sechs spannenden Verhandlungen starten am Landgericht Halle

Von Oliver Müller-Lorey 07.01.2020, 12:30
Die Justitia auf dem Dach des halleschen Landgerichts
Die Justitia auf dem Dach des halleschen Landgerichts Steffen Schellhorn

Halle (Saale) - Auch im neuen Jahr werden die Richter am Landgericht Halle wieder alle Hände voll zu tun haben. Einige Prozesse, die bereits im Vorjahr begonnen haben, werden bald abgeschlossen, andere Verhandlungen beginnen nun im Januar. Die MZ gibt einen Überblick über die interessantesten Verhandlungen. Die sind übrigens in der Regel öffentlich und können von jedem Hallenser besucht werden.

Um Körperverletzung in einer Psychiatrie

geht es in einem Prozess, der am 7. Januar beginnt. Eine wichtige Rolle wird wahrscheinlich der ärztliche Gutachter spielen, denn der 20 Jahre alte Angeklagte soll aufgrund einer psychischen Erkrankung im Zustand der Schuldunfähigkeit gehandelt haben. Er soll als Patient in einer halleschen Psychiatrie im Juni vergangenen Jahres zwei andere Patienten geschlagen und getreten haben. Sollte der Mann verurteilt werden, kommt eine Unterbringung in einer Psychiatrie in Betracht.

Ein Fall von Drogenhandel

beschäftigt das Landgericht am 10. Januar. Ein 1996 geborener Angeklagter soll im Juni 2017 in Halle-Neustadt 800 Gramm Marihuana bei sich getragen haben, um es zu verkaufen. Außerdem soll er ein Messer bei sich gehabt haben. Der Prozess verspricht ein kurzer zu werden, denn der Angeklagte hat bereits gestanden.

Schwere Kost verspricht ein Prozess,

der am 14. Januar beginnt und sich um sexuellen Missbrauch des eigenen Kindes dreht. Ein 37-Jähriger soll zwischen Juli und September 2018 insgesamt 13 Mal seine zum Tatzeitpunkt achtjährige Tochter zum Teil schwer missbraucht haben. Auch an einer Freundin der Tochter soll er sich vergangen haben.

Der Vorwurf lautet sexueller Missbrauch eines Kindes in Tateinheit mit sexuellem Missbrauch einer Schutzbefohlenen. Die Taten sollen in der Wohnung des Angeklagten passiert sein. Bislang hat sich der Mann nicht zu den mutmaßlichen Taten geäußert. Im Falle einer Verurteilung drohen ihm bis zu 15 Jahren Haft.

Um eine Vergewaltigung geht es am 15. Januar

am Landgericht. Dem 1977 geborenen Angeklagten wird vorgeworfen, sich in den Jahren 2011, 2015 und 2017 an seiner damaligen Lebensgefährtin vergangen zu haben. Die Taten sollen in der gemeinsamen Wohnung der beiden stattgefunden haben. Bislang hat sich der Mann nicht zu den Vorwürfen geäußert. Sollte er verurteilt werden, liegt die Mindeststrafe bei zwei Jahren.

Drogenhandel ist der Vorwurf,

den die Staatsanwaltschaft einem 31-Jährigen macht, der ab dem 28. Januar vor Gericht steht. Er war im August 2019 in eine Verkehrskontrolle geraten und hatte Methamphetamin, Kokain, Amphetamin und Marihuana dabei. Außerdem fanden die Polizisten ein Springmesser und in der Wohnung des Mannes weitere Drogen. Ihm wird vorgeworfen, dass er das Rauschgift weiterverkaufen wollte. Bislang hat sich der Angeklagte nicht zu den Vorwürfen geäußert.

Ein Mord an der Verlobten

beschäftigte bereits im Vorjahr das hallesche Landgericht. Weil der Prozess so lange dauert, wird er am 16. Januar fortgesetzt. Einem 29-jährigen Afghanen wird vorgeworfen, im Sommer 2019 seine damalige Verlobte mit 34 Messerstichen umgebracht zu haben. Die Ermittler gehen davon aus, dass die 19-Jährige den Mann nicht heiraten wollte und er aus Wut darüber zum Messer griff.

Im Prozess hatten bereits zahlreiche Zeugen, wie die Mutter der Toten, Nachbarn und ein Ladeninhaber, bei dem der mutmaßliche Täter das Messer gekauft haben soll, ausgesagt. Die Mutter war am Donnerstag ein zweites Mal befragt worden, weil der Angeklagte dem Fall eine neue Wendung gegeben hatte. Er beschuldigte die Mutter, ihre Tochter getötet und Beweise vernichtet zu haben. (mz)