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Nach Anschlag in Halle Nach Anschlag in Halle: Organisationen und Landesverwaltungsamt bieten Hilfe an

16.10.2019, 18:00
Polizeifahrzeuge nach dem Terroranschlag im Paulusviertel
Polizeifahrzeuge nach dem Terroranschlag im Paulusviertel Lutz Winkler

Halle (Saale) - Das Landesnetzwerk der Migrantenorganisationen Sachsen-Anhalt (Lamsa) hat nach dem Anschlag in Halle einen telefonischen Auskunfts- und Beratungsdienst für besorgte Migranten eingerichtet. „Die Hotline, in der wir in 70 Sprachen beraten, ist heute Morgen gestartet“, sagte Lamsa-Geschäftsführer Mamad Mohamad am Montag.

Unter der Rufnummer +49 (345) 21389399 könne sich wenden, wer die Sorge habe, Opfer von rechtsextremen Taten zu werden. „Schon in den ersten beiden Stunden kamen Fragen auf wie „Wie kann ich hier wegziehen?“ oder auch „Was ist dran an Gerüchten über die Herkunft des Täters?““, sagte Mohamad.

„Wir lassen die Menschen mit ihren Sorgen nicht allein“

Die Anrufer lebten derzeit zum Teil in Angst und Unsicherheit. „Andererseits ist ein großer Wille von Migranten, sich zu engagieren, in diesen Tagen spürbar“, so der Lamsa-Geschäftsführer. Die Hotline vermittele Informationen und Fakten, leiste psychosoziale Unterstützung, zeige aber auch Möglichkeiten auf, sich zu engagieren.

„Wir lassen die Menschen mit ihren Sorgen nicht allein, ob mit oder ohne staatliche Unterstützung und Finanzierung.“ Das Angebot wurde seinen Angaben zufolge von Fachleuten aus dem Netzwerk freiwillig organisiert und übernommen.

Verein Zeit-Geschichte(n) e.V. richtet Spendenkonto für Opfer ein

Unterdessen hat der Verein Zeit-Geschichte(n) e.V. richtet, unterstützt von der Stadt Halle und den Stadtwerken Halle, bei der Saalesparkasse für die Angehörigen der Ermordeten sowie für die Betroffenen des terroristischen Anschlages vom 9. Oktober, ein Spendenkonto eingerichtet. Nach dem antisemitischen Anschlag auf die Synagoge sowie auf Passanten waren bei der Stadtverwaltung Spendenanfragen eingegangen, heißt es in einer Pressemitteilung.

Unter dem Kennwort „9. Oktober“ kann ab sofort auf das Konto mit der IBAN: DE55 8005 3762 1894 0941 89 gespendet werden:

Bankverbindung: Zeit-Geschichte(n) e.V. Verein für erlebte Geschichte
IBAN: DE55 8005 3762 1894 0941 89
Kennwort: „9. Oktober“

Landesverwaltungsamt bieten Hilfe für Opfer des Anschlages in Halle

„Die Hinterbliebenen und Verletzten müssen alle Hilfe erhalten, die sie in dieser Situation benötigen. Dafür haben wir auf unserer Startseite im Internet alle nötigen Informationen zusammengestellt. Mit den Opfern in der jüdischen Gemeinde haben wir bereits Kontakt aufgenommen und unsere Hilfe angeboten. Zudem werden wir mit den Angehörigen der Todesopfer in Verbindung treten und auch hier unsere Hilfe anbieten.“, so Ragner Wenzel, zuständiger Abteilungsleiter im Landesverwaltungsamt.

Auch andere Menschen an den Anschlagsorten und entlang des Fluchtweges mussten sich in Sicherheit bringen und um ihr Leben fürchten. Auch für alle in diesem Zusammenhang direkt Betroffenen bietet das Landesverwaltungsamt im Rahmen des Opferentschädigungsgesetzes (OEG) Beratung und Hilfe an. 

Ansprechpartner für Betroffene, Ermittlungsbehörden und Opferschutzverbände:
Frau Albrecht telefonisch unter +49 345 514 3100 oder per E-Mail unter [email protected] und
Frau Haupt telefonisch unter +49 345 514 3314 oder per E-Mail unter [email protected]

Die notwendigen Antragsunterlagen für Anträge für Hilfen nach dem OEG sind zu finden unter https://lvwa.sachsen-anhalt.de/das-lvwa/versorgungsverwaltung/opferentschaedigung/antragsformulare-oeg/.

(mz/dpa)