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Kein Auto-Hasser Kein Auto-Hasser: Designer aus Halle erfindet ein Spielzeug, das es noch nicht gab

Von Denny Kleindienst 05.09.2020, 09:00
Vier Jahre lang hat Alexander Rex an seinen Spielzeugfahrrädern gearbeitet.
Vier Jahre lang hat Alexander Rex an seinen Spielzeugfahrrädern gearbeitet. Mattis Hosemann

Halle (Saale) - Alexander Rex ist kein Auto-Hasser. Nur kann er mit Fahrrädern einfach mehr anfangen. Er schraubt gern daran herum, hat Spaß am Reparieren. Dabei hat er sich irgendwann gefragt, warum Kinder eigentlich, sobald sie greifen können, immer mit Spielzeugautos spielen. Und warum es keine Spielzeugfahrräder für Kleinkinder gibt?

Also hat der Burg-Student, Studienfach: Spiel- und Lerndesign, selbst eins entwickelt. „Rasant“, heißt sein Spielzeugfahrrad, welches bereits für Kinder ab zwölf Monaten geeignet ist, wie er sagt. „Durch die breiten Räder steht es gut und durch die runde Form liegt es gut in der Hand.“

„Es gab auch ein paar Sackgassen“

Die letzten vier Jahre hat der 33-Jährige, der aus Cottbus stammt und bereits eine Ausbildung zum Orgelbauer abgeschlossen hat, neben dem Studium daran gearbeitet. Als Vorgabe dienten ihm zunächst echte Fahrräder. Doch die ersten Modelle „sind zu komplex geworden“. Er versuchte das Spielzeug schlichter zu gestalten, verfeinerte seine Entwürfe.

„Es gab auch ein paar Sackgassen“, sagt er. Zum Beispiel die Modelle aus dem 3D-Drucker, die er aus Holzpulver hergestellt hat. Die hätten sich wie Plastik angefühlt, was ihm nicht gefiel. Hilfreich war auch, dass seine Mutter Kindergärtnerin ist und ihre Gruppe mit seinen Modellen schon einmal probespielen konnten.

Hergestellt werden soll in Deutschland

Inzwischen gibt es vier Prototypen, darunter auch ein Lastenrad mit abnehmbarem Korb und ein Hochrad. „Ich habe sie schon auf Designmessen gezeigt. Die Resonanz war positiv.“ Auch Spielzeugläden seien schon auf ihn zugekommen. „Die wollten die Spielzeugfahrräder sofort kaufen.“ Inzwischen gibt es eine Firma im Erzgebirge, die 40 Jahre Erfahrung mit der Herstellung von traditionellem Weihnachtsschmuck hat, wie Rex sagt, und die eines seiner Spielzeugfahrräder produzieren möchte.

Hergestellt werden soll also in Deutschland, noch dazu aus deutschem Holz. Allerdings, so der Designer, „wird die Produktion erst ab einer gewissen Stückzahl wirtschaftlich“. Um sie finanziell zu stemmen, sammelt er Geld über eine Crowdfundingaktion, die bis Oktober läuft. Mindestens 5.000 Euro sollen dadurch zusammenkommen, „idealer wären 13.000 Euro“.

Karton, den man falten und weiter nutzen kann

Weil heutzutage vor allem online verkauft wird und ein Produkt deshalb eine Verpackung braucht, hat sich Alexander Rex auch darüber Gedanken gemacht. Verschickt werden sollen die Spielzeugfahrräder in einem Karton, den man falten und weiter nutzen kann, zum Beispiel als Fahrradschuppen. So lande die Verpackung auch nicht gleich im Müll.

›› Mehr Informationen auf: www.spielzeugfahrrad.de(mz)