Sieger Bürgerpreis „Der Esel, der auf Rosen geht“ Mit Video: Im Ehrenamt Millionen für den Volkspark locker machen
"Der Esel, der auf Rosen geht": Die ehemalige Oberbürgermeisterin Ingrid Häußler ist für ihren Einsatz in halleschen Vereinen mit dem Preis der Initiatoren ausgezeichnet. Mehr dazu auch im Video.
Halle (Saale). - Das Bundesverdienstkreuz am Bande besitzt Ingrid Häußler bereits. Und dass sie diese hohe Auszeichnung erhielt, zeigt schon, wie groß ihr ehrenamtliches Engagement ist. Und zwar nach wie vor.
Im Alter von nunmehr 80 Jahren ist Halles ehemalige Oberbürgermeisterin in drei Vereinen aktiv. Sie ist die Vorsitzende der Bürgerstiftung Halle, zieht die Fäden im Volkspark-Verein und steht auch bei den Halleschen Leichtathletik-Freunden weiterhin an der Spitze. Für ihr ehrenamtliches Engagement ist sie nun mit dem Preis der Initiatoren beim halleschen Ehrenamtspreis „Der Esel, der auf Rosen geht“ ausgezeichnet.
Video: Preisträger "Der Esel, der auf Rosen geht": Ex-Oberbürgermeisterin Ingrid Häußler
(Bericht: Anna Lena Giesert)Ingrid Häußler erweckt dabei nicht den Anschein, dass sie bei ihren vielen Engagements durcheinander kommt. So erzählt sie von den Übungsleitern, die es in der Leichtathletik brauche und dem Training, das abgesichert werden müsse.
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Kommt dann auf das neue Projekt der Bürgerstiftung namens „Dazwischen funken“ zu sprechen, mit dem junge Leute erreicht werden und animiert werden sollen, etwas für ihren Stadtteil zu tun. Wie lässt dieser sich in ihrem eigenen Sinne umgestalten? „Sie sollen nicht nur Ideen haben, sondern auch selbst mit anpacken“, sagt Ingrid Häußler.
Und dabei wiederum erfahren, dass man etwas erreichen kann, wenn man sich dafür einsetzt. Der Volkspark wiederum steht laut Häußler gerade im Vordergrund, da dort aktuell am meisten passiere.
In Halle wurde erneut "Der Esel, der auf Rosen geht" für ehrenamtliches Engagement verliehen.
(Video: Torsten Grundmann)So ist es gelungen, insgesamt über sieben Millionen Euro an Fördermitteln von Bund, Land und Stadt einzutreiben für die Grundsanierung des historisch wie architektonisch bedeutsamen Baus. Das Ziel laut Häußler: die Sanierung des Volksparks bis Ende 2028. Geplant ist die grundlegende, nachhaltige und energetische Sanierung, die den Volkspark in ein zeitgemäßes und barrierefreies Haus verwandeln soll.
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Unter anderem wird ein Neubau mit Aufzug errichtet, der dann den großen Saal barrierefrei erreichbar macht. Der Volkspark wurde 1907 eröffnet als Versammlungs- und Kulturzentrum der Halleschen Arbeiter und der sozialdemokratischen Partei. Hier schließt sich der Kreis: Ingrid Häußler war als SPD-Mitglied von 2000 bis 2007 Oberbürgermeisterin von Halle.
Es sei schön zu sehen, wenn sich die Anstrengung für eine Sache lohnt, erklärt sie – und empfiehlt, sich auch im Ehrenamt nicht entmutigen zu lassen. „Natürlich muss man hartnäckig sein. Die Bürokratie quält auch uns.“
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Darauf angesprochen, dass sie bei all ihren Vorstandstätigkeiten vermutlich auch viele dröge organisatorische Aufgaben erledigt, sagt sie: „Es ist nicht so einfach, für Gremien Leute zu finden. Das Organisatorische wird oft nicht gesehen, aber ist unbedingt nötig.“
Ob es nicht doch manchmal ärgerlich ist, für all die Arbeit im Ehrenamt kein Geld zu bekommen? Dieses Geld werde etwa im Volkspark schlichtweg gebraucht, damit sich der Zustand des Hauses verbessere, sagt Häußler. Sie fügt hinzu: „Es kann nicht sein, dass das Ehrenamt Ersatz für staatliche Aufgaben ist.“ Es müsse vielmehr eine Ergänzung sein. Zugleich sei das Ehrenamt aber auch eine Ergänzung, für die, die es machen. „Es ist Abwechslung. Keiner sollte sich daher scheuen, ein Ehrenamt zu machen.“