1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halle
  6. >
  7. Heideallee-Plan in Halle: Heideallee-Plan in Halle: HWG verhandelt mit Stadt über exklusive Wohnhaus-Neubauten

Heideallee-Plan in Halle Heideallee-Plan in Halle: HWG verhandelt mit Stadt über exklusive Wohnhaus-Neubauten

Von Jan Schumann 23.10.2015, 20:29
Sanierung oder Neubau? Die HWG hat sich festgelegt. Sie wartet auf grünes Licht von der Stadt.
Sanierung oder Neubau? Die HWG hat sich festgelegt. Sie wartet auf grünes Licht von der Stadt. jens Schlüter Lizenz

Halle - Wenn dieser Plan aufgeht, wird sich das Gesicht der Heideallee grundlegend verändern: Die Hallesche Wohnungsgesellschaft (HWG) hat der Stadtverwaltung ein Konzept vorgelegt, das den Abriss der Mehrfamilienhäuser in der Heideallee 4 -17 vorsieht. An gleicher Stelle sollen moderne Neubau-Wohnungen entstehen, die künftig die Allee nahe dem Uni-Campus am Von-Seckendorff-Platz säumen sollen. „Noch ist die Umsetzung der Pläne Zukunftsmusik“, sagte HWG-Sprecher Steffen Schier der MZ. „Nach derzeitigem Stand könnte das Bauvorhaben frühestens 2017 starten“ - vorausgesetzt, die Stadt gibt grünes Licht.

Es ist das erste Mal, dass die HWG ihre Pläne für die Heideallee öffentlich präsentiert - in der vergangenen Woche hatte Sprecher Schier zunächst angedeutet, dass innerhalb der Wohnungsgesellschaft über die Zukunft der gealterten Wohnhäuser aus den 1950er-Jahren nachgedacht wird.

Pläne zeigen Drei-Etagen-Häuser mit anliegenden Garagen

Nun ist klar: Die Architekten der HWG wollen neue Mehrfamilien-Häuser an dem Standort. Die Pläne zeigen Drei-Etagen-Häuser mit anliegenden Garagen, begrünte Dächer gehören zum Konzept. „Möglich sind hier Ein- bis Fünfraum-Wohnungen“, sagt Christian Zeigermann, Architekt und Abteilungsleiter Technik der HWG.

„Mit den zehn geplanten Häusern entlang der Allee würden wir den derzeit geschlossenen Riegel aufbrechen, den die aktuellen Gebäude bilden“, so Zeigermann. Obwohl die bestehenden Bauten über eine Etage mehr verfügen als die geplanten Häuser, werde der Wohnraum innerhalb des Straßenzugs künftig nicht verringert. „Möglicherweise werden es jedoch weniger Wohnungen“, so Schier. Heute befinden sich in den unsanierten Alt-Neubauten ausschließlich Zweiraum-Wohnungen. Zwei Drittel der 168 Einheiten sind vermietet, teilt die HWG mit.

Der nun veröffentlichte Entwurf ist seit Januar gereift. „Wir glauben, durch den Neubau können wir eine qualitative Verbesserung im Viertel erreichen“, sagt Zeigermann. Tatsächlich sind 1950er-Jahre-Bauten in der Allee zum Hubertusplatz die einzigen unsanierten Rückstände in der einst vernachlässigten Randstadtlage. Seit der Eröffnung der Uni-Zentren am Weinbergweg und dem Von-Seckendorff-Platz und dem Wachsen der Wohnsiedlung in Heide-Süd gehört das Quartier zu den Aufschwung-Vierteln in Halle. „Es ist davon auszugehen, dass wir mit den künftigen Wohnungen das obere Drittel der Hallenser ansprechen würden“, sagt HWG-Sprecher Schier. Wissenschaftler, Studenten und Familien werden nach Ansicht der HWG zum Publikum gehören: „Das gibt das Quartier ja vor“, so Architekt Zeigermann.

Zeitpunkt der Veröffentlichung ist ungewöhnlich

Doch entschieden ist noch nichts in der Heideallee: Die HWG hat im vergangenen September eine sogenannte Bauvoranfrage an die Stadtverwaltung gestellt. „Wir erwarten eine Entscheidung bis zum November“, sagt Zeigermann. Gibt die Stadt grünes Licht, müssten sich Statiker und Bauphysiker konkret mit denen Plänen beschäftigen. Dann müsste außerdem geklärt werden, ob auch behinderten- und altersgerechte Wohnungen in den Neubauten eine Rolle spielen sollen. Zur Investitionssumme kann Zeigermann „noch keine konkreten Zahlen nennen“ - zwischen zehn und 15 Millionen Euro werde sich der Preis jedoch voraussichtlich bewegen, so der Architekt.

Der frühe Zeitpunkt der Veröffentlichung ist ungewöhnlich - da noch unklar ist, ob die Stadt eine Baugenehmigung erteilt, sind die Bestandsmieter in der Heide-Allee bisher noch nicht über die Pläne informiert worden. Denn normalerweise, so Schier, erfolge eine solche Information etwa ein Jahr vor Baubeginn. „Sollte es zur Umsetzung der Pläne kommen, ist es denkbar, dass die Gebäude des Straßenzugs Haus für Haus zurückgebaut werden“, sagte Zeigermann. Die Bauzeit wird auf zwei Jahre geschätzt. (mz)