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Halle Halle: Ausweichquartier der Latina wird zum Dauer-Domizil

Von MICHAEL FALGOWSKI 29.10.2010, 19:52

Halle (Saale)/MZ. - Grund: Die Sanierung der Landesschule in den Franckeschen Stiftungen dauert mindestens noch bis zum Sommer 2013 - das wäre ein Jahr länger als bisher bekannt.

Termin ist nicht zu halten

"Der ursprüngliche Termin Sommer 2012 wird nicht zu halten sein", bestätigte Schulleiter Dietmar Hoge am Freitag auf Nachfrage der MZ. Einen Grund für die Verzögerung nannte der Schulleiter nicht und verwies auf den Bauherren, die Franckeschen Stiftungen. Deren Direktor Thomas Müller-Bahlke äußerte sich auf Nachfrage der MZ zu den Gründen aber nicht. Als Ende der 17 Millionen teuren Sanierung in drei Bauabschnitten gab er unbestimmt das Jahr 2013 an. Im Sommer hatte die MZ von der verspätet eingetroffenen Baugenehmigung berichtet. Damals bezeichnete Müller-Bahlke den Zeitverzug als "nicht Besorgnis erregend". Indes befürchten die Eltern, dass sich der Rück-Umzug in die Latina auch deutlich länger hinziehen könnte: "Das Kultusministerium hat auf Nachfrage lediglich vom Schuljahr 2013 / 2014 als neuem Termin gesprochen. Das kann also auch Sommer 2014 bedeuten", sagt Adolf Rocha-Vazquez, Schulelternrat-Vorsitzender der Latina. Auch er könne über die Gründe der Verzögerung nur spekulieren. "Das ist ganz miese Informationspolitik der Stiftungen."

Aus zwei mach drei, oder gar vier Jahre? Viele Eltern reagieren empört auf das Nachsitzen ihrer Kinder in der alten Neubau-Schule in der Ottostraße. "Das tragen wir nicht mit. In ein paar Tagen werden wir überlegen, mit welchen Aktionen wie reagieren", ist Rocha-Vasquez stinksauer. "Wir fühlen uns hinters Licht geführt. Ich habe damals für den Umzug in die Ottostraße geworben, weil uns von Stiftungen und Land klar zugesichert wurde, dass die Sanierung nach zwei Jahren erledigt ist."

Seit den Winterferien 2010 werden die 5. bis 9. Klassen des Sprachzweiges in der verlassenen Schule an der Ottostraße unterrichtet. Im Vorfeld hatten viele Eltern die Lage des Ausweichquartieres und die meist deutlich längeren Schulwege kritisiert. "Es ist nun mal so, das die Latina-Schüler mehr Unterricht haben. Nun geht ihnen weitere Freizeit verloren", hatte sich ein Vater beschwert. Kritik gab es auch wegen des Zustands der lediglich teilsanierten Neubauschule. Abmeldungen, so sagte Dietmar Hoge am Freitag, habe es allerdings wegen des Umzugs nicht gegeben. Und: Der Andrang auf das Landesgymnasium hat auch in diesem Schuljahr nicht nachgelassen.

Haus 43 ist bis Ende 2011 fertig

Indes geht Schulleiter Hoge davon aus, dass im Sommer 2013 der Sprachzweig wieder aus dem zum Dauerdomizil mutierenden Provisorium ausziehen kann. Laut Stiftungsdirektor Müller-Bahlke muss die 6,6 Millionen Euro Sanierung des Hauses 43 wegen der Fördermittel-Ausreichung bis Ende 2011 abgeschlossen sein. Dann ziehen die Musikschüler aus dem Haus 42 ins fertige Gebäude. Die "42" werde danach für 7,5 Millionen Euro saniert und der geplante Verbindungsbau errichtet. Kommentar