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Frauenfußball Frauenfußball: Plötzlich ruft Montenegros Auswahl

Von MArcus Bräuer 09.05.2012, 18:51

Bad Dürrenberg/MZ. - Markgraf, 21, geborene Mujovic, ist in der Bundesrepublik Jugoslawien aufgewachsen und kam als Achtjährige mit ihrer Familie nach Deutschland. Der Fußball hat sie und ihre zwei Jahre jüngere Schwester Ilda, die ebenfalls für die Auswahl nominiert wurde, schon seit Kindheitstagen begleitet. In Magdeburg gingen die Schwestern auf das Sportinternat. "Unser Vater hat uns das ermöglicht", sagt Maida Markgraf, "dafür sind wir ihm sehr dankbar." Es folgten Einsätze beim Magdeburger FFC in der zweiten Bundesliga.

Ausbildung führt zum neuen Verein

Mit einer Profi-Laufbahn sollte es aber nichts werden. Zumindest bis jetzt. "Im Frauenfußball kann man nicht so gut Geld verdienen", erzählt Maida Markgraf. Eine Ausbildung bei einer Schuh-Kette im Nova Eventis hat sie schließlich auch zu den Fußballerinnen des SV Eintracht Bad Dürrenberg geführt. "Der sportliche Unterschied ist schon groß", erzählt sie. Aber sie fühle sich wohl.

Sabine Ermisch, Betreuerin des Bad Dürrenberger Frauenteams, ist überzeugt, dass sich Markgraf in der Nationalmannschaft behauptet. "Sie ist eine Bank in der Abwehr und spielt mannschaftsdienlich. Zudem zeichnet sie ihre gute Laune aus." Es vergehe kein Training, in dem man nicht mit ihr lachen würde.

An Selbstvertrauen mangelt es der 21-Jährigen nicht. "Ich weiß, was ich kann", sagt sie bestimmt. Sie will einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Wie im letzten Jahr, als sie im Sommerurlaub in ihrer Heimat gemeinsam mit ihrer Schwester beim Kicken mit Männern aufgefallen war. Zudem hatte ihr Onkel, der in Montenegro im Nachwuchsfußball tätig ist, den Scouts einen Anstubser gegeben, dass da zwei junge Spielerinnen in Deutschland sind.

Zwei Länderspiele gegen Albanien

Am Freitag steigt Maida Markgraf mit ihrer Schwester in den Flieger, der sie in ihr Heimatland bringt. "Da werde ich bestimmt aufgeregt sein", sagt sie, "es ist so eine große Ehre, dazu zu gehören." Am Samstag trifft sie zum ersten Mal die anderen 27 Nominierten. Auf die ersten Trainingseinheiten ist sie gespannt. In der nächsten Woche stehen dann zwei Länderspiele gegen Albanien an.

Sabine Ermisch hat schon im Internet nach möglichen Übertragungen der Länderspiele gesucht. "Gefunden habe ich leider nichts", sagt sie. Bei aller Freude über die große Chance für Maida Markgraf hofft sie aber vor allem, "dass sie gesund wiederkommt". Damit sie am 20. Mai gegen die zweite Mannschaft des Magdeburger FFC dabei sein kann - gegen ihre Schwester Ilda.