Falafel für Helfer Falafel für Helfer: Wie ein Imbiss Einsatzkräfte in der Corona-Krise unterstützt

Halle (Saale) - Der Falaffelo-Imbiss in der Bernburger Straße ist fast leer. Lediglich eine Mutter wartet mit ihrem Sohn an der Theke auf ihre Bestellung. Tische und Stühle sind mit einem Flatterband abgesperrt. „Es ist nicht so viel los, wie sonst“, sagt Ammar Abdul Ahad, der den Imbiss vor zwei Jahren in der nördlichen Innenstadt eröffnet hat.
Es gebe aber noch genug Kunden, sie sich täglich die frisch zubereiteten Falafel-Pitas bei ihm und seinen Mitarbeitern abholen. Außerdem hat sich der gebürtige Iraker in der Corona-Krise eine besondere Aktion überlegt: Einsatzkräfte wie Feuerwehrleute, Sanitäter und Sicherheitskräfte können kostenlos ein Falafelsandwich bei ihm bekommen.
„Den Einsatzkräften auf diesem Weg für ihre Arbeit danken“
„Wir wollen damit keine Werbung für uns machen. Es geht wirklich nur darum, den Einsatzkräften auf diesem Weg für ihre Arbeit zu danken“, betont der Geschäftsführer. Deshalb will er sich auch erst nicht vom MZ-Fotografen ablichten lassen – bei der Aktion gehe es schließlich nicht um ihn oder sein Falafel-Geschäft.
Dann lässt sich Abdul Ahad aber doch davon überzeugen, sein Gericht selbst vor der Kamera zu präsentieren, um zu zeigen, wer hinter der Idee steckt. Bisher haben sein Angebot noch nicht viele genutzt. Mit dem MZ-Artikel und einem Aufruf in sozialen Medien soll die Aktion nun bekannter gemacht werden.
Ähnliches Angebot hat ein griechisches Restaurant in Bayreuth gestartet
Auch in anderen Städten bedanken sich Restaurants und Imbisse mit Gratis-Speisen bei Einsatzkräften. Laut Medienberichten bietet zum Beispiel ein Düsseldorfer Wirt ein kostenloses Mittagessen für die Helfer an. Ein ähnliches Angebot hat ein griechisches Restaurant in Bayreuth gestartet. Aber auch international beteiligen sich Gastronomen an der Aktion.
So hatte der Fernsehsender Arte unter anderem darüber berichtet, wie eine Pizzeria in Spanien täglich Ärzte und Pfleger in einem Krankenhaus beliefert. Diese seien zwar verlegen, das Angebot anzunehmen, hätte oft aber überhaupt keine Zeit, ein eigenes Mittagessen vorzubereiten.
Geschmack erhält das Gericht durch Kräuter und Gewürze
Für den halleschen Imbissbetreiber Abdul Ahad ist es selbstverständlich, dass er in dieser schwierigen Zeit aushilft: „Das ist unsere Möglichkeit, um einen Beitrag in der Krise zu leisten.“ Er habe großen Respekt vor allen Menschen, die sich derzeit dafür einsetzen, die Corona-Pandemie einzudämmen. Zudem sind seine Falafel in der Stadt beliebt. Die frittierten Bällchen bestehen aus pürierten Bohnen oder Kichererbsen.
Seinen besonderen Geschmack erhält das Gericht durch Kräuter und Gewürze, wie sie traditionell in der arabischen Küche verwendet werden. Abdul Ahad serviert die Bällchen pur oder mit Salat und Soßen in einer Pita – eine gute Alternative für alle, die nicht täglich Fleisch essen wollen. Der Imbissbetreiber hofft, dass möglichst viele Helfer von der Aktion erfahren und in den nächsten Tagen bei ihm vorbeischauen. (mz)