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Einkaufspassage Händel-Galerie Einkaufspassage Händel-Galerie: Magneten sollen es richten

Von Martina Springer 04.03.2005, 16:05

Halle/MZ. - "Über lange Zeit hinweg waren hier die Mieten zu hoch", meint Wolfgang Fizia, der mit seinem Glaswaren- und Porzellangeschäft im September 2004 in die Händel-Galerie einzog. Inzwischen sei man da wohl realistischer geworden. Eine Erfahrung, die der Händler auch selbst machen musste, ist es doch nach Geiststraße, Hansering und Dachritzstraße bereits der vierte Standort seiner Firma. "Ich schließe grundsätzlich keine langfristigen Mietverträge mehr ab."

So wie er denken viele Händler - und auch Olaf Helbig, seit Juli 2003 der Center-Manager. Die Regel seien jetzt Jahresverträge mit Option auf Verlängerung. In diesem Angebot sieht er einen Grund, weshalb von den 24 Läden gegenwärtig nur drei leer stehen. Und auch dafür gebe es Anwärter. Wobei Helbig einschränkt: "Niveauvolle Anbieter zu finden, die zu den bereits vorhandenen passen, ist nicht einfach."

Falscher Mix

Fizia hat für das häufige Kommen und Gehen von Händlern genau zwei Worte: Falscher Branchenmix. "Daran krankt es übrigens an vielen Stellen in Halle." Helbig verschließt sich diesem Argument nicht, er kann ohne langes Nachdenken aufzählen, wer es - unter anderem - nicht geschafft hat in der Händel-Galerie: zwei Blumenläden zum Beispiel, zwei Schuhverkaufsstellen, Bekleidung für junge Leute, ein Geschäft für Übergrößen. . . Nach seiner Auffassung hätten die Ladenbetreiber freilich auch zu wenig getan, um Kunden zu locken. "Ohne Ideen und Unternehmergeist läuft einfach nichts."

Nun allerdings ist er optimistisch. Die Magneten werden es nach seiner Überzeugung richten. Jene Anziehungspunkte, von denen auch die anderen Mieter der Passage profitieren können, seien - neben dem Edeka-Markt - Wolfgang Fizia, der in absehbarer Zeit in der Händel-Galerie noch Brautmoden anbieten wird, das Geschäft mit italienischen Waren, der Friseur Koegel, ein Küchenstudio, das ab 1. April auf zwei Etagen um die Kunden wirbt, sowie das Eiscafé "Ashley".

Kurz vor Weihnachten wurde es eröffnet, bietet auf 24 Plätzen kalte und heiße Gaumenfreuden nach echt italienischem Rezept und mit ebensolchen Zutaten. Inhaber Eckhard Göbel und Geschäftsführerin Annett Süß hoffen - natürlich - auf dauerhaften Erfolg. Und Göbel glaubt: "Die fehlende Gastronomie hat sich in der Vergangenheit negativ ausgewirkt." Dabei waren in der architektonisch ansprechenden, überdachten und beheizbaren Passage von Anfang an gastronomische Einrichtungen vorgesehen - nur umgesetzt wurde dieser Teil des Plans nicht.

Blickfang angeschafft

Dennoch ist die Händel-Galerie nach Auffassung von Barbara Weigert von der städtischen Wirtschaftsförderung von Anfang an gut angenommen worden. Daran habe Edeka den größten Anteil. Der Supermarkt wird täglich von tausenden Kunden frequentiert und lockt auch so manchen Hallenser in die Passage, der sonst nicht gekommen wäre. Denn der Eingang von der Großen Ulrichstraße ist eher unscheinbar. Olaf Helbig freut sich, dass mit schneller und unbürokratischer Hilfe der Stadt nun eine fahrbare Litfaßsäule als Werbeträger und Blickfang fungiert.

Von Anfang an und bis heute, so Barbara Weigert, verfolge die Stadt das Gedeihen der Passage. Ein- und Auszüge von Händlern im Laufe von Jahren seien normal. "Wir wissen immer Bescheid über frei verfügbare Flächen und geben dieses Wissen an Interessenten weiter."