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Ein Wald beginnt zu wachsen

Von Heidi Pohle 26.10.2004, 16:23

Halle/MZ. - Da hatten es sich etliche Spender nicht nehmen lassen, der Einladung der Stadt und des Kuratoriums "1 200 Jahre Halle" zu folgen. Ute Preuß und Hans-Werner Neubert zum Beispiel. Beide wohnen in der Nähe, sind Nachbarn. Etwa 20 Jahre sind sie auf der Silberhöhe zu Hause, wollen dort bleiben.

Ähnliche Gründe haben Rosemarie Elster bewogen, das Geld für zwei Bäume zu spenden: "Einen für meinen verstorbenen Mann und einen für mich." Die 73-Jährige schwärmt von ihrer Wohnung auf der Silberhöhe. Sie liege in einer "schönen, ruhigen Gegend in der Ascherslebener Straße". Und die 35 Jahre alte Ines Bünger schenkte ihrer Freundin einen der Bäume.

Bislang sind 90 Spenden von Bürgern und Institutionen mit einer Summe von über 10 000 Euro eingegangen. Die ersten Bäume, etwa vier Meter hoch und fünf Jahre alt, stehen. Kuratoriums-Chef Klaus Rauen rief denn auch alle Hallenser dazu auf, ebenfalls zu spenden, um den Jubiläumshain mit 1 200 Bäumen bis 2006 vollenden zu können. "Es müssen nicht immer große Summen sein", sagte er. Auch mit kleineren könne man seine Verbundenheit zur Stadt zum Ausdruck bringen.

Oberbürgermeisterin Ingrid Häußler (SPD) schilderte, wie es in ein paar Jahren in dem Hain mitten auf der Silberhöhe aussehen könnte: Kinder spielen, Ältere gehen spazieren oder ruhen sich auf Bänken aus. Die Silberhöhe verwandelt sich: Wo vor nicht allzu langer Zeit noch Hochhäuser standen - bis jetzt wurden rund 2 100 Wohnungen abgerissen - soll der lichte Hain wachsen. Er wird sich, flankiert vom Grünzug, vom Anhalter Platz bis zum Hohen Ufer an der Saale erstrecken. Die Silberhöhe als Waldstadt sei das Ziel beim Umbau des Stadtteils. Passend dazu übergab der regionale Bauernverband mit dem Direktvermarkterverein eine große Uhu-Holzfigur. Sebastian Seifert aus dem Ziegelrodaer Forst hatte sie mit der Motorsäge aus einem Kiefernstamm geschnitten - vor Publikum auf dem Bauernmarkt Anfang Oktober.