Hamsterkäufe Diese Lebensmittel werden in den Supermärkten in Halle knapp
Bereits seit einigen Wochen fehlen bestimmte Lebensmittel in den Regalen der Supermärkte. So sieht die Lage aktuell in den Läden in Halle aus.

Halle (Saale)/DUR/jsp – Schon zu Beginn der Corona-Pandemie standen Kunden immer wieder vor leeren Supermarktregalen. Seit Ausbruch des Ukraine-Kriegs ist die Situation erneut angespannt. Wie die Situation in Halle aussieht, haben wir uns einmal genauer angeschaut und dafür vier Supermärkte im Norden von Halle besucht: Aldi, Edeka, Penny und Rewe.
Die Auswirkungen des Kriegs in Zahlen
Die Auswirkungen zeigen sich nicht nur bei den Preisen der Lebensmittel, sondern auch in den Beständen. In der Woche nach dem Beginn des Ukraine-Kriegs, hat sich der Absatz von Öl verdoppelt und der von Mehl sogar verdreifacht, gab das Statistische Bundesamt bekannt. Lieferengpässe und Hamsterkäufe führen dazu, dass viele Produkte kaum noch vorrätig sind, obwohl genau diese Lebensmittel bereits von den Supermärkten rationiert werden.
Diese Produkte sind in Halles Supermärkten aktuell knapp:
- Speiseöl: Eines der ersten Produkte, die in den Supermärkten zur Rarität wurden, war Öl. Sonnenblumen-, Raps-, Keim- oder Pflanzenöl lassen sich auch bei Aldi, Edeka, Penny und Rewe in Halle nicht mehr finden. Ausgenommen ist Olivenöl, welches in den meisten Supermärkten noch vorrätig ist.
- Mehl: Auch beim Mehl sieht es ähnlich aus. Mit Glück kommen Kunden zur richtigen Zeit und können noch eine bis maximal zwei Packungen abstauben, jedoch stößt man in den meisten Läden auf leere Regale. Backmischungen, insbesondere für Brot, sind ebenfalls knapp.
- Zucker: Obwohl in den meisten Supermärkten noch Zucker zu finden ist, so wird dieser ebenfalls streng rationiert. Gekauft werden darf Zucker nur in haushaltsüblichen Mengen, was bei den meisten Supermärkten zwei Packungen bedeutet.
- Haferflocken: Haferflocken waren ebenfalls in allen vier Supermärkten rar. Speziell die Eigenmarken der jeweiligen Supermärkte waren ausverkauft, die teureren Markenprodukte jedoch auch schon knapp.
- Reis: Mit Reis wächst die Anzahl der Produkte, die von der Knappheit betroffen sind. Weder bei Aldi, Edeka, Penny oder Rewe sind Packungen mit losem Reis erhältlich. Ausschließlich Reis in Kochbeuteln, bereits vorgedämpfter Reis oder Milchreis kann man aktuell noch bekommen. Im Vergleich zum letzten Jahr, wurden in der Woche vom 7. März 74 Prozent mehr Reis gekauft, berichtet das Manager Magazin.
- Senf: Der vor allem im Osten so beliebte Bautzner-Senf ist aktuell fast unmöglich zu bekommen. Auch der mittelscharfe Senf von anderen Marken war in den Supermärkten restlos ausverkauft.
- Milch: Bei der Milch verhält es sich ähnlich wie beim Zucker. In den Supermärkten war derzeit noch Frisch- und H-Milch erhätlich. Bei Penny hingegen war die H-Milch bereits ausverkauft. Obwohl Milch zurzeit noch keine Mangelware ist, so scheinen die Betreiber der Geschäfte auch hier Hamsterkäufe und eine darauffolgende Knappheit zu befürchten. Bei Rewe wird Milch bereits rationiert und nur noch ein Karton pro Kunde abgegeben.
In Halle wird wieder Toilettenpapier wie zu Corona-Zeiten gehamstert
- Nudeln: Besonders dort, wo einmal Dinkel-Produkte standen, herrscht jetzt nur noch gähnende Leere. Auch die günstigen Nudelsorten und die Bio-Pasta von den Eigenmarken der Supermärkte sind vollständig ausverkauft, so wie die Nudelsorten der Firmen Riesa und Dorfmühle.
- Toilettenpapier: Der Anblick der leeren Regale, in denen sonst Toilettenpapier zu finden ist, ist seit der Corona-Pandemie kein unbekannter. Diese Bilder wiederholen sich nun, denn in vielen Supermärkten ist das Toilettenpapier wieder knapp. Auch dieses Produkt ist von der Rationierung betroffen und wird nur noch in haushaltsüblichen Mengen abgegeben.
- Vanille-Pudding: Einige spezielle Produkte sind in den Supermärkten ebenfalls kaum noch zu finden. Ein Beispiel dafür ist das Pudding-Pulver im Geschmack Vanille der Firma Dr. Oetker. Weitere Beispiele sind u.a. Lays Kartoffelchips, Sonnenblumenkerne, Eintöpfe der Firma Erasco, Süßigkeiten der Firma Storck oder Vorratsgläser der Firma Spreewaldhof.
Supermärkte appellieren an Solidarität ihrer Kunden
Auch wenn viele Lebensmittel bereits rationiert werden mussten, so appelliert Edeka weiterhin an die Solidarität der Einkäufer. Auf einem Schild vor den leeren Regalen steht: „Liebe Kunden, bitte seien sie solidarisch, kaufen Sie in haushaltsüblichen Mengen ein.“

Auch Bundesernährungsminister Cem Özdemir rief die Bürger dazu auf, keine Hamsterkäufe zu tätigen und betonte: "Wir haben die Versorgung sichergestellt."
Empörung über Preise bei Aldi-Süd
Auch in den Läden von Aldi-Süd werden einige Lebensmittel knapp. Öl ist kaum noch zu bekommen und wenn welches da ist, müssen Kunden mit überteuerten Preisen rechnen.
Der Preis für Sonneblumenöl kletterte bei Aldi Süd nun auf stolze 4,99 Euro. Ein Kunde machte seinem Ärger nun im Netz dazu Luft und schrieb auf der Facebook-Seite des Unternehmens: "Das ist eine Frechheit, die ihresgleichen sucht!"
Auch auf Twitter ist der Frust über die Preise zu spüren. Eine Nutzerin kommentierte: "Ernsthaft? Wie kann das erlaubt sein? Fünf Euro hat manch eine Mutter für einen ganzen Tag (oder zwei) zur Verfügung."