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Ärger um leere Parkplätze

Von HEIDI JÜRGENS 09.12.2008, 20:27

HALLE/MZ. - Als wahren "Schild-Bürgerstreich" sehen etliche Kraftfahrer das an, was viele von ihnen seit September im Riebeck-Viertel - im Bereich Ernst-Toller- / Niemeyer- / Rudolf-Breitscheid-Straße - fast zur Verzweiflung treibt. War es bisher möglich, dort sein Auto kostenfrei stehen zu lassen, gilt in dem Areal seit dem 1. September das "Anwohner-Parken". Das Kuriose: Weil in den vergangenen Jahren dort viele Häuser abgerissen wurden, hält sich die Zahl der Anwohner stellenweise stark in Grenzen. Wer hier morgens oder abends entlang geht, der sieht kaum ein Auto parken.

Dieser Umstand kam in der Zeit vor dem 1. September vielen Berufstätigen zugute, die aus dem Umland kommen und hier in der Nähe ihre Arbeitsstelle haben oder aber als Pendler mit dem Zug unterwegs sind. Sie konnten morgens ihr Auto hier abstellen, zur Arbeit oder zum Bahnhof laufen und abends mit dem Fahrzeug wieder nach Hause fahren.

Nun ist das nicht mehr problemlos möglich. Die Folge: Auf der einen Seite stehen etliche der bisherigen kostenfreien Parkplätze mangels parkender Anwohner sehr oft leer. Bis Ende November gab es für 36 solcher Flächen noch gar keine Bewerber. Auf der anderen Seite müssen Pendler und andere parkplatzsuchende Nicht-Anwohner auf gebührenpflichtige Plätze ausweichen oder aber mit Knöllchen rechnen.

Bei der Stadtverwaltung ist das Problem bekannt. "Wir haben fünf schriftliche Anfragen, die darauf abzielen, dass wir die Regelungen möglichst wieder ändern", sagt Rainer Möbius, Ressortleiter Verkehrsplanung. Deshalb seien die neuen Vorschriften in den vergangenen Wochen mehrmals vor Ort geprüft worden. "Die Ergebnisse dieser Ortsbesichtigungen und die Nachfrage nach Bewohnerparkausweisen werden zurzeit ausgewertet, geprüft und mit den Planungen der Verkehrsorganisation abgeglichen", so Möbius. Und: "Sind im Fazit Veränderungen möglich und notwendig, werden diese nach und nach vorgenommen, was aus heutiger Sicht wohl so sein wird."

Im Klartext: Die Chancen stehen gut, dass die Parkregelung geändert wird. Allerdings, so Möbius, müsse die interne Prüfung erst abgeschlossen werden. Entscheidend sei, wie viele Anträge auf Bewohner-Parkausweise in der nächsten Zeit noch bei der Stadt gestellt würden.

Pendlern, die in der Stadt wohnen und auch arbeiten, rät er, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen. Diejenigen, die mit dem Zug weiterfahren und keinen kostenfreien Platz mehr erwischen, hätten die Möglichkeit, den Parkplatz an der Volkmannstraße zu nutzen. Dort gebe es Tagestickets für 2,50 Euro, Tickets für zwei Tage kosten vier Euro, für drei Tage sechs, für vier Tage acht und für fünf Tage zehn Euro. Auch im Vergleich zu anderen Städten seien dies moderate Preise, meint Möbius.