Sparkasse Wansleben Sparkasse Wansleben: Filiale bleibt nach Überfällen geschlossen

Wansleben/MZ - Seit dem letzten Überfall auf die Filiale der Sparkasse Mansfeld-Südharz in Wansleben stehen die Kunden vor verschlossenen Türen. „Keiner kann uns Auskunft geben, wann sich in diesem Fall etwas tut“, sagt Bärbel Korte verärgert. Vor allem ältere und gehbehinderte Einwohner seien erbost über die Lösung, alle 14 Tage einen Bus in den Ort zu schicken. Die Treppe zum Bus sei steil und unzumutbar. Kontoauszüge könnten dort auch nicht gezogen werden. Wer nicht in Nachbarorte komme, müsse sich die Kontoauszüge einmal im Monat für 1,50 Euro schicken lassen, zählt Frau Korte einen Nachteil von mehreren auf, die sich für die Bankkunden in Wansleben ergeben würden. „Der Service der Sparkasse hat für uns den Tiefpunkt erreicht“, meint sie.
Hohes Wiederholungsrisiko
Mit einer Wiedereröffnung der Filiale ist nicht zu rechnen, wie die MZ erfuhr. Vorstand Hans Ulrich Weiss begründet diesen Schritt mit akuten Sicherheitsbedenken: „Aufgrund der Lage und der Größe unserer Filiale in Wansleben besteht ein hohes Wiederholungsrisiko. Besonders jetzt in der dunklen Jahreszeit können wir für die Sicherheit unserer Mitarbeiter und Kunden nicht garantieren.“ Die vom Überfall betroffenen Mitarbeiterinnen seien nach wie vor gesundheitlich nicht in der Lage, an ihren Arbeitsplatz zurückzukehren.
Weiss zufolge ist die Sparkasse heilfroh, dass beim letzten Überfall kurz vor dem Ende der Öffnungszeiten keine Kunden in der Filiale waren oder gar zu Schaden gekommen sind. „Wir haben große Sorge, dass dies beim nächsten Mal anders sein könnte. Dieses Risiko können und wollen mein Vorstandskollege Michael Näher und ich nicht verantworten“, erklärt er.
Suche nach Alternativen
Als Ersatz für die Filiale im Ort stehen nun die Sparkassenmitarbeiter in Röblingen für die Kunden aus Wansleben zur Verfügung und bieten Beratungen auch zu Hause an. Die Sparkasse sucht nach eigenen Angaben zurzeit auch nach Alternativen für die Bargeldversorgung in Wansleben. Zunächst ist es die „Mobile Filiale“, die den Ort nun alle 14 Tage anfährt und neben Bargeld auch Service- und Beratungsdienstleistungen im Gepäck hat. „Wir hoffen auf das Verständnis unserer Wansleber Kunden und wollen uns sicher nicht aus Wansleben verabschieden, sondern im Ort präsent bleiben. Auch wenn uns dies im Moment nur mit unserer mobilen Filiale gelingen kann“, so Weiss.
Dass die Filiale in Wansleben nicht mehr öffnet, will Bärbel Korte nicht einfach so hinnehmen. Mit anderen Bankkunden plant sie eine Unterschriftensammlung zum Erhalt der Filiale in Wansleben. „Wir haben die Listen schon vorbereitet“, sagt die Wanslebenerin. Sie möchte auch das Gespräch mit Seegebietsbürgermeister Jürgen Ludwig suchen und erhofft sich Unterstützung von ihm.