Martin-Luther-Gymnasium Martin-Luther-Gymnasium: Stiftung vergibt Stipendien

Eisleben/MZ - Wenn Isabella Püschel und Tom Bruns sagen, dass ihnen Latein Spaß macht, darf man das unbedingt glauben. Schließlich haben die beiden 18-jährigen Schüler des Martin-Luther-Gymnasiums Eisleben nicht nur drei Jahre lang in einer Arbeitsgemeinschaft bei Nicola Kiczinski zusätzlich zwei Stunden pro Woche Latein gelernt, sondern parallel zum Abitur jetzt auch noch das sogenannte „Große Latinum“ abgelegt - mit sehr gutem Erfolg. Das heißt, sie haben freiwillig eine schriftliche und eine mündliche Latein-Prüfung absolviert. Und nicht nur das: Außerdem haben sie an einem landesweiten Latein-Wettbewerb teilgenommen - Isabella ist in der Endrunde unter die besten Sieben gekommen. „Das hat von uns bisher noch kein Schüler geschafft“, freut sich ihre Lehrerin Kiczinski. Zunächst mussten die Schüler ein Referat und eine Klausur schreiben. In der Endrunde in Halle präsentierte Isabella dann einen Power-Point-Vortrag über den berühmten Trevi-Brunnen in Rom.
Geschadet haben diese Zusatzbelastungen den beiden jedenfalls nicht: Sie haben das Abitur mit einem Durchschnitt von 1,0 als Jahrgangsbeste abgelegt. Zur heutigen feierlichen Zeugnisübergabe sollen ihre Leistungen in besonderer Weise gewürdigt werden: Die Marianne-und-Gerhard-Rohne-Stiftung wird Isabella und Tom während ihres Studiums mit einem Stipendium unterstützen.
Wie Isabella sagt, sei sie schon immer gut in der Schule gewesen. Am Gymnasium habe sie sich dann im Laufe der Jahre verbessert: „Ich habe hier mit 1,8 Durchschnitt angefangen.“ Natürlich sei das auch mit viel Arbeit verbunden gewesen. „Ich habe mir aber immer meinen Freiraum geschaffen.“ Sie interessiere sich vor allem für Sprachen - Latein hat sie als dritte Fremdsprache neben Englisch und Italienisch gelernt. Auch ihr Studienwunsch geht in diese Richtung: „European Studies“ an der Uni Magdeburg, ein Studiengang mit intensiver Sprachausbildung sowie sozial- und kulturwissenschaftlichen Inhalten. Tom ist eher naturwissenschaftlich orientiert: „Ich werde wahrscheinlich Medizin oder Pharmazie studieren.“ Der große Latein-Abschluss wäre dafür gar nicht notwendig gewesen - nützlich sind diese Kenntnisse natürlich trotzdem. „Ich habe auch mal ein Jahr Griechisch gelernt“, sagt Tom. Zum Glück seien sie als gute Schüler nie Außenseiter gewesen: „Unsere Klasse 12/1 war insgesamt sehr leistungsstark, da gab es keine Probleme.“ Neben der Schule geben beide noch Nachhilfeunterricht beim Förderkreis; Isabella ist außerdem stellvertretende Schülersprecherin des Gymnasiums.