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Mansfeld-Südharz Mansfeld-Südharz: Ideen für mehr als ein ganzes Leben

Von BURKHARD ZEMLIN 29.09.2010, 17:35

AUSGDORF/MZ. - Vor 20 Jahren hätte sich der gelernte Gärtner nie und nimmer träumen lassen, Züchter in Japan zu besuchen, als sei das die selbstverständlichste Sache der Welt. Zur Wendezeit war ihm lediglich klar, dass er seine Lebensplanung über den Haufen werfen muss. Die hatte vorgesehen, eines Tages die Gärtnerei des Vaters zu übernehmen und weiter zu führen. Doch schon mit 21 Jahren, ein paar Monate nach der Entlassung vom Grundwehrdienst, zeichnete sich ab, dass das nicht funktionieren würde. Von der Gärtnerei allein würde er nicht leben können. Also versuchte er sich im Futterhandel. Als Mitglied des Vereins Ziergeflügel und Exoten Siersleben wusste er um den Bedarf und stellte sich darauf ein. Kontakte mit Gartenteichbesitzern brachten ihn dann auf die Fische, und dass nicht nur Goldfische gefragt sind, sondern auch die größeren Kois. So kam es, dass Guido Zahn vor etwa 17 Jahren aus Holland seinen ersten Koi mitbrachte. "Es ging ganz langsam los", blickt er zurück. Langsam, aber auch stetig. Nach und nach entstanden jene Anlagen und Becken für etwa 70 000 Liter Wasser, die heute die Verkaufsfläche bilden. Investiert wurde immer, wenn die Mittel da waren, wobei Guido Zahn aber auch darauf verweist, dass das Grundstück seiner Eltern den Grundstein zum Erfolg bildete.

Im ehemaligen Gewächshaus von Vater Erich Zahn (78), der ebenso wie Mutter Sigrid Zahn (66) dem Junior immer noch tatkräftig zur Seite steht, befinden sich die Aufzuchtbecken. Guido Zahn hat vor fünf Jahren mit der Zucht der wertvollen Fische begonnen. "Wenn man Liebhaber ist, will man mehr", begründet er diesen Schritt, der sich als erfolgreich erwies. Der Züchter scheint goldene Hände zu haben und ständig neue Ideen. Beispielsweise lässt er nach eigenen Vorstellungen Filter bauen, die besser sind als die herkömmlichen.

Ideen hat der Vater von zwei Töchtern mehr als genug, Pläne, die sicher für mehr als ein Leben reichen. Große Sprünge sind nicht vorgesehen. Der Familienbetrieb, der auch schon Rückschläge zu verkraften hatte und sich im Moment langsam von den Folgen der Vogelgrippe erholt, setzt auf ein solides Fundament und auch Standbeine wie den Volierenbau oder ein Pokalstudio. Hinzu kommen das Koi Center, der Futtermittelgroßhandel und nicht zuletzt die Gärtnerei, die Zahns Schwester Corinna Breitenbach betreibt.