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Helios-Klinik Helios-Klinik: Moderne Laser-Eingriffe ermöglichen blutungsarme Operationen

Von Daniela Kainz 23.11.2016, 10:00
So sieht die Laserfaser aus, die zum Einsatz kommt.
So sieht die Laserfaser aus, die zum Einsatz kommt. Jürgen Lukaschek

Eisleben - „Ich fühle mich wieder wie 18.“ Friedrich Schimpf ist glücklich. Nach einer Operation in der Eisleber Helios-Klinik hat er an Lebensqualität gewonnen. Der 88-Jährige litt an einer gutartigen Vergrößerung der Prostata.

Dank eines Lasereingriffs wurden ihm die Beschwerden genommen. „Ich hatte schon befürchtet, dass ich mit einem Dauerkatheter leben muss“, so der Hettstedter. Denn in der Vergangenheit hatten seine Probleme beim Wasserlassen zugenommen. Das ist nun vorbei.

Holmium-Laserverfahren ist besonders schonend

Dr. Henry Meffert, Chefarzt der Urologie, nahm die Operation nach dem Holmium-Laserverfahren vor. Bereits seit zwei Jahren wird es an der Eisleber Helios-Klinik zur Behandlung der vergrößerten Prostata angewandt. Inzwischen sei der Eingriff zur Routine geworden.

Schon seit längerem können Urologen zwar die inneren und gutartig vergrößerten Anteile der Prostata durch die Harnröhre entfernen. Das an der Helios-Klinik angewandte Verfahren sei aber deutlich schonender für den Patienten, so Meffert. Ihm zufolge ist die gutartige Vergrößerung der Prostata eine typische Erkrankung. Mehr als 30 Prozent der über 50-Jährigen würden darunter leiden.

Der Mediziner geht während der Operation nach dem Holmium-Verfahren wie folgt vor: Mit einer Lasersonde werden die inneren Prostataknoten mit der Prostatakapsel gelöst. Der Laserstrahl schneidet dabei das Gewebe und verödet parallel dazu die umliegenden Gefäße.

„Auf diese Weise können wir blutungsarm operieren“, sagt Meffert. Das gelöste Gewebe wird danach in der Blase mit einem Spezialgerät zerkleinert und abgesaugt. Je nach Größe der zu entfernenden Drüse dauert dieser Eingriff zwischen 50 Minuten und drei Stunden.

HoLEP-Verfahren verkürzt den Aufenthalt der Patienten in der Eisleber Helios-Klinik

Der Vorteil des sogenannten HoLEP-Verfahrens (Holmium-Laser-Enukleation) liegt für den Spezialisten auf der Hand. Durch die vollständige Entfernung des betroffenen Gewebes könne ein langfristiger Erfolg gesichert werden. Der Eingriff sei besonders schonend: Der Patient brauche nach der Operation nicht mehr so lange wie bei anderen Verfahren einen Katheter tragen, und er könne schon nach wenigen Tagen das Krankenhaus wieder verlassen.

Das Laserverfahren eignet sich ihm zufolge auch für Patienten mit Herzschrittmacher bei Herzerkrankungen. Für den Holmium-Laser spricht nach Ansicht des Chefarztes eine weitere Tatsache. Im Gegensatz zum gewebezerstörenden Laserverfahren lässt sich das entfernte Gewebe mikroskopisch untersuchen.

Den Erfolg der Therapie spürte Patient Friedrich Schimpf sofort - trotz seines hohen Alters. „Es geht mir gut. Ich kann mein Leben wieder genießen und ohne Katheter Wasser lassen.“ (mz)

Chefarzt Dr. Henry Meffert demonstriert Friedrich Schimpf, wie das Laser-Verfahren funktioniert. Schwester Carrin Thurmann assistiert.
Chefarzt Dr. Henry Meffert demonstriert Friedrich Schimpf, wie das Laser-Verfahren funktioniert. Schwester Carrin Thurmann assistiert.
Lukaschek