Stadtfest und Gewerbeschau Stadtfest und Gewerbeschau: Viel los auf dem Schillerplatz
Roßlau/MZ. - Die Blasmusik war schon von weitem zu hören. Kinder mit Luftballons in der Hand liefen mit ihren Eltern im Schlepptau aufgeregt über den Schillerplatz. Die Roßlauer ohne Kleinkindbegleitung genossen die Sonne beim Frühschoppen im provisorischen Biergarten.
Kaum war das Stadtfest gegen zehn Uhr eröffnet, strömten schon Besucher zu den bunten Gewerbeständen. "Genau so habe ich mir das Stadtfest vorgestellt", erklärte Thomas Fromm. Der 34-Jährige besuchte wie jedes Jahr mit seiner Familie auch am Samstag das Roßlauer Stadtfest.
Für eine Kleinstadt wie Roßlau wäre das Angebot an Showprogrammen und Gewerbeausstellern auch ganz in Ordnung. Vor allem die Aktionen für Kinder, die in diesem Jahr anlässlich des Internationalen Kindertages einen besonders hohen Stellenwert inne hatten, befand er für gut. "Auch wenn meine beiden Kleinen etwas schüchtern sind, werden sie sicher dennoch ihren Spaß haben", meinte Fromm zuversichtlich. Zum Abend wolle er auch wieder in den Schillerpark.
"Ich möchte zeigen, dass es mich immer noch gibt", meinte Erika Hursie lachend. Die 58-Jährige besitzt den Gardinenshop in der Meinsdorfer Straße. "Die meisten Besucher wollen sich hier nur informieren", erzählte sie. Das sei allerdings gar nicht schlimm, da sie sich so immer wieder in das Gedächtnis der Roßlauer rufen könne. Das sei auch nötig, da sie ihren Laden nicht direkt in der Stadt hätte, wo alle Kunden immer vorbeikommen.
Bei der Deutschen Vermögensberatung konnten die Besucher des Stadtfestes an einem Michael Schumacher-Quiz teilnehmen und sich sogar mit ihrem Idol als Pappaufsteller fotografieren lassen. "Weil heute Kindertag ist, haben wir auch einen Schminkstand für die Kleinen organisiert", erklärte Monika Koch. Über fehlende Resonanz der Roßlauer könne sie sich nicht beklagen. "Außerdem ist die Branchenaufteilung auch besser als in den vergangenen Jahren", fügte Georg Koch hinzu. Der gebürtige Saarländer, der vor zwölf Jahren nach Roßlau zog, nutzte das Stadtfest nicht nur als Informationsveranstaltung, sondern auch um mögliche Mitarbeiter zu werben. "Wenn es sich im Gespräch ergibt, frage ich schon, ob der andere Interesse an unserer Branche hat", erklärte er.
"Ich gehe jedes Jahr zum Stadtfest", meinte Adelheid Appelt. Die 35-Jährige war mit ihrem Nachwuchs da und äußerte sich positiv über die angebotenen Kinderprogramme. Zusätzlich nutze sie die Gewerbeausstellung als Informationsveranstaltung. "Ich denke ich werde auch im weiteren Tagesverlauf das Showprogramm verfolgen", meinte Appelt zum Schluss.
Mit seinem Sohn Giuseppe war Antonio Palermo auf das Roßlauer Stadtfest gegangen. "Das ist nicht einfach", erklärte der 35-jährige Café-Inhaber angestrengt. Gemeint war das Laufen auf Stelzen. "Ich konnte mich nur drei Sekunden halten." Eigentlich würden die Eltern ihren Kindern immer zeigen wie das geht. Aber Giuseppe würde ihm das wohl erst beibringen müssen, meinte Palermo scherzhaft. Nach einigen Versuchen schaffte der 35-Jährige dann doch noch ein paar Schritte auf den Stelzen.
"Wir waren noch nie auf dem Roßlauer Stadtfest", erklärten Klaus-Dieter Hielscher und Roswitha Krüger. Die beiden sind aber auch erst vor knapp einem Jahr aus Quedlinburg hierher gezogen. Mit besonderen Erwartungen seien sie nicht auf das Fest gegangen. "Es hat sich gelohnt zu kommen", meinten beide einstimmig. Besonders das Programm mit Männerchor und Blasmusik habe ihnen gefallen. Für Kinder sei ebenfalls genug Abwechslung vorhanden gewesen. Allerdings hätten sich der 50-Jährige und seine 47-jährige Lebensgefährtin eine größere Mischung aus Gewerbeausstellung und Markt gewünscht.
Gekürzte Fassung - Den Originaltext lesen Sie in der Lokalausgabe Roßlau vom Montag, 03.06.2002.