Ohr für Geschichte und Märchenerzähler
Dessau/MZ. - Zum ersten Mal in zwei Häusern, seitdem sich die Vereinsmitglieder auch um die alte Bäckerei kümmern.
"Die meisten Leute wollen etwas über die Geschichte des Hauses und der Bäckerei wissen und natürlich was nun daraus wird", erzählt Volkmar Diedrich, während an einer Wand der Backstube ein Film flimmert, der am selben Ort während des Tags des offenen Denkmals gedreht wurde. Viele der Akteure auf der Leinwand sieht man gestern in den Räumen der Bäckerei und des Schwabehauses wieder, allesamt eingespannt in weihnachtliche Geschäftigkeit.
Da werden in der früheren Verkaufsstube Zuckerwatte-Portiönchen gesponnen, während nebenan Kaufinteressierte das Wintersportgeräte-Angebot des Ski-Basars prüfen. Für die Ski mag der Schnee zwar noch fehlen, für warme Socken, Handschuhe, Schals und Mützen ist das Wetter an diesem dritten Advent indes genau richtig. Männer mit roten Nasen stehen auf der Johannisstraße und warten geduldig, während die Ehefrauen für lange Zeit in den Häusern verschwunden sind.
Dort gibt es schließlich auch etliche Angebote, um die Zeit des Adventsfestes in den Schwabehöfen von 15 bis 18 Uhr sinnvoll zu nutzen. Beispielsweise im Roten Kabinett des Schwabehauses, wo man den Lärm des Hofes hinter sich lässt, um ganz besinnlich Weihnachtsmärchen zu lauschen, die Bärbel Petzold liest. Im Hof selbst scharren sich die Besucher um das wärmende Feuerfass und bekommen auch dort weihnachtliche Geschichten erzählt.
Der Ort für musikalische Einlagen ist die Schwabestube. Marion Bertz, Daniela Hosang und Vivika Exner packen die Instrumente aus und spielen zur Kaffeestunde mit Stolle und Weihnachtsgebäck Musik für Flöte und Akkordeon. Irgendwann taucht auch mal der Hausherr auf: Samuel Heinrich Schwabe in Begleitung von Amalie Moldenhauer. Am Adventsfest in den Schwabehöfen hätte das Original zu seiner Zeit sicher auch seine Freude gehabt.