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Gastronomen und Händler in Dessau Gastronomen und Händler in Dessau: Suche nach kreativen Ideen

Von sylke kaufhold 12.02.2015, 18:50
Bärbl Penno und Ramona Mohs haben Alexander Mohs im neuen Verbindungspunkt in der Zerbster Straße 26 besucht. Hier werden Kabel Deutschland- und Datel-Kunden beraten.
Bärbl Penno und Ramona Mohs haben Alexander Mohs im neuen Verbindungspunkt in der Zerbster Straße 26 besucht. Hier werden Kabel Deutschland- und Datel-Kunden beraten. Sebastian Lizenz

Dessau - „Das kann man nicht so stehen lassen“, ist Alexander Mohs erbost. Der MZ-Beitrag über den Bilanzbericht von Angela Luft, städtische Beauftragte für die Zerbster Straße, vor dem Bauausschuss hat den Inhaber der Verbindungspunktgeschäfte verärgert.

„Das liest sich ja, als würde hier überhaupt keiner etwas tun“, sagt der junge Mann. „Ich empfinde die Zusammenarbeit untereinander als positiv“, hält er der Aussage Lufts entgegen, dass es sehr schwierig sei, die Gastronomen und Händler zum Mitmachen zu bewegen.

Immer gleiche Themen machen müde

Ramona Mohs glaubt, die Ursache dafür zu kennen. Denn der Inhaberin des Seifen- und Geschenkelädchens geht es ähnlich. „Viele sind es müde, immer wieder über die gleichen Dinge zu reden.“ Als Beispiel nennt sie den Verfügungsfonds für die Zerbster Straße, der Investitionen erleichtern soll. „Vor Jahren schon haben wir mit dem Citynetverband eine Liste von Projekten erarbeitet, was wir uns vorstellen würden“, so Ramona Mohs. Große Blumenkübel vor den Geschäften, Regenschirme zum Mitnehmen in jedem Laden und Weihnachtsbeleuchtung für alle sind einige Beispiele. „Die Liste war fertig und nichts passierte. Es hat in der Stadt keinen interessiert.“

Auch Alexander Mohs ist verärgert über die Art der Umsetzung des Verfügungsfonds. „Die Stadt ist nicht in der Lage, hier Fördermittel zu beantragen.“ Er erinnert außerdem daran, dass es unter den Gewerbetreibenden bereits Einigkeit gab, einen monatlichen Beitrag zur Refinanzierung des notwendigen Eigenanteils zu leisten. „Wir wollten ein Konto einrichten, alles war abgesprochen und fast alle wollten mitmachen.“ Doch der Verfügungsfonds blieb stecken. Und damit erstarb auch das von Mohs geweckte Pflänzlein der Beteiligung.

Das gemeinschaftliche Auftreten fehlt

Richtig sauer ist er auch über das von Luft angekündigte W-Lan für die Fußgängerzone. „Dieses Projekt hatte ich mit meinem Team im vorigen Jahr vorbereitet und dem Amt für Wirtschaftsförderung vorgestellt. Die Kosten von 20.000 Euro sollten hälftig über den Verfügungsfonds getragen werden, den Rest hätten wir übernommen.“ Das Treffen sei im April gewesen, danach habe er nie wieder etwas gehört. „Und jetzt lese ich, dass das W-Lan von der Stadt ermöglicht werde, da bin ich sauer.“

„Es hapert an der Kommunikation“, stellt Bärbl Penno vom Integra-Institut fest, das viele Gewerbetreibende der Straße in die Selbstständigkeit begleitet hat. Das Miteinander aller müsste zur Normalität werden. „Es fehlt das gemeinschaftliche Auftreten für ein gemeinsames Ziel.“

Gemeinsam neue Ideen entwickeln

Und genau das wollen Ramona Mohs und Alexander Mohs jetzt noch einmal in Angriff nehmen. „Wir müssen deutlich machen, was wir wollen. Und es wollen zum Beispiel nicht alle Kurzzeitparkplätze“, so Alexander Mohs. Vielmehr sollte man nach einer Gestaltung suchen, die die Aufenthaltsqualität erhöht und die Straße für die Besucher attraktiv mache. „Von haltenden Autos in der Straße wird die Straße nicht attraktiver.“

„Deshalb sollten wir die jüngste Kritik zum Anlass nehmen und kreativ nach vorne schauen und gemeinsam eine Idee entwickeln“, schlägt Ramona Mohs vor. Bärbl Penno hat ihre Unterstützung als Projektentwicklerin angeboten. „Gemeinsam eine Vision entwickeln und viele dafür begeistern, das muss das Ziel der Gewerbetreibenden der Zerbster Straße sein. und dabei helfe ich gerne.“