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Evangelische Grundschule Dessau Evangelische Grundschule Dessau: Kinder-Traum vom neuen Klettergerüst geht in Erfüllung

Von Silvia Bürkmann 04.01.2017, 13:00
Im großen Ansturm nahmen die Schüler der Evangelischen Grundschule ihre Klettertürme in Besitz.
Im großen Ansturm nahmen die Schüler der Evangelischen Grundschule ihre Klettertürme in Besitz. Lutz Sebastian

Dessau - Der erste Schultag nach den Weihnachtsferien ist aus Schülersicht landläufig nicht unbedingt fetzig. Graues Regenwetter steuert das Seinige bei. Und trotzdem hopsen und flitzen die Mädchen und Jungen der Evangelischen Grundschule in der Schillerstraße am frühen Nachmittag lachend und schnatternd aus dem Schulhaus.

Nein, nicht etwa nach Hause oder in die Arme der Eltern: Auf dem Schulhof ist noch mächtig was los! Da wird ihr neues Klettergerüst offiziell eingeweiht. Und gefeiert bei heißem Punsch, selbst gebackenem Kuchen und süßem Naschwerk.

Der Kinderwunsch nach einem Klettergerüst wurde erfüllt

„Ja, ist denn Weihnachten nicht vorbei?“, fragt Michael Bilharz verdutzt. Der Vorsitzende vom Förderverein der Evangelischen Grundschule Dessau ist für diesen besonderen Nachmittag in die Rolle des Conférenciers geschlüpft und bereitet die neugierig-aufgeregte Kinderschar auf das große Ereignis vor: Zuerst entert er unter der Maske des wagemutig-unverfrorenen Zorro als allererster die zwei neuen Klettertürme, dann berichtet er von der Entdeckung eines „Wunschbuches“, dem die Kinder vor langer Zeit ihren Traum von einem schöneren Schulhof anvertraut hatten.

Ein Klettergerüst rangierte immer schon ganz oben. Ewig gewünscht, lange geplant und mit vieler Hände Unterstützung jetzt verwirklicht: Die neue Zwei-Turm-Spielanlage steht!

Die Bauarbeiten sorgten für große Augen bei den Kindern

In den letzten fünf Wochen konnten die Mädchen und Jungen aus nächster Nähe den Fortschritt beobachten. Ein riesiger Transport-Lkw, ein Bagger, ein Radlader und selbst ein Betonmischer sorgten auf dem Schulhof für große Augen. Dann wurden die sechs Meter hohen Holztürme angeliefert und um zwei Meter im Erdreich versenkt.

Der Aufbau wurde vom Förderverein der Schule in Eigenregie organisiert und mit der tatkräftigen Unterstützung von Hausmeister Jörg Haseloff und einiger Eltern erfolgreich geschafft.

Gekostet haben die zwei Türme insgesamt 14000 Euro. Finanziert wurden die Türme vom Förderverein aus den Erlösen der vergangenen Benefiz-Rallyes. Siebenmal hatten die Schulkinder dabei in Laufschuhen oder im Fahrradsattel „Kilometergeld“ gesammelt. Und gespart für die Erfüllung ihres alten Traums.

Die Evangelische Landeskirche Anhalt als Schulträger der Grundschule für 160 Schüler steuert zu dem Projekt die Kosten für den Sand als Fallschutz bei.

Schulleiterin und Hortleiterin testeten das neue Klettergerüst

Die Prüfung vom TÜV hatte bereits das Einverständnis für den Spielbetrieb erteilt. Ein allerletzter Check oblag am Dienstagnachmittag der Schulleiterin Christine Werner und der Hortleiterin Antje Klaus.

Die beiden kletterten unverzagt die Strickleitern hoch und auf die wacklige Seilbrücke zwischen beiden Türmen. „Letzter Test bestanden, das Klettergerüst ist freigegeben“, Bilharz’ verbaler Startschuss geht fast unter im Jubel der Kinder wie auch die Erwachsenen im Ansturm der Schüler.

Deren Klassenstufen unterscheiden sich in Bären und Enten (1.), Igel und Mäuse (2.), Bienen und Hasen (3.) und Frösche und Katzen (4). Und alle diese kleinen Lebewesen klettern wie die Affen. Gern und gut. Der Möglichkeiten gibt es viele: Von der Kletterstange bis zu Kletterwand und -netz, Strickleiter oder Hangelschräge.

„Besser kann ein neues Jahr gar nicht beginnen“, lacht Antje Klaus, als sie wieder festen Boden unter den Füßen hat. (mz)