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Dessau-Roßlau Dessau-Roßlau: Vom Bienenfleiß fasziniert

Von silvia bürkmann 09.07.2012, 18:05

dessau-rosslau/MZ. - Sie kommen aus fast allen Winkeln der Stadt und deren angrenzenden Dörfern. Gut gemischt auch das Altersspektrum von jugendlich bis jung geblieben. Insgesamt 17 Teilnehmer hatten sich "eingeschrieben" für den Kurs zum Probe-Imkern, organisiert von der Dessauer Hobbyimkerin Uta Rauch. Und in einem sind sie alle gleich: Sie sind echte Naschkatzen und lieben Honig.

Seit Freitagabend nun belegt das Teilnahmezertifikat offiziell den ersten Schritt zum Jungimker. Seit Februar haben sich die Männer und Frauen mit Theorie und Praxis ihrem neuen Hobby genähert. Im theoretischen Teil wurden an fünf Sonnabenden (jeweils von 14 bis 17 Uhr) fünf Themen untersucht: Allgemeines zur Biologie und Nutzung von Bienen, die Völkerführung über das Jahr, die Trachtquellen, die Bienengesundheit und zu medizinischen Einsatzmöglichkeiten von Bienen und -produkten in der API-Therapie. Ineinander übergehend und an schloss sich die praktische Arbeit am Bienenstand. Den Neulingen zur Seite standen dabei erfahrene Betreuer aus den beiden Imkervereinen der Stadt. Ekkehard Hermann, Reiner Schulze und Wolfgang Lübeck nahmen von Roßlauer Seite die Beginner unter ihre Fittiche, vom Imkerverein Dessau führten Helmut Halbekath und Gerhard Mitschke die ersten Schritte der Jungimker zu den "Beuten" oder die ersten Handgriffe mit dem Stockmeißel. "Hier haben die Imker der Stadt gut harmoniert. Schließlich wollen wir für unser Hobby ja auch den Nachwuchs begeistern", lobt Reiner Schulze, Vereinsvorsitzender für "Roßlau und Umgebung" und selbst seit Jahrzehnten passionierter Imker mit Schauimkerei in Streetz.

Und der Funken scheint übergesprungen. Zur Abschlussveranstaltung mit "Zeugnisübergabe" im China-Restaurant im Lechner-Baupark jedenfalls erfährt Kursleiterin Uta Rauch von den Teilnehmern viel Lob und hört immer wieder die Freude heraus, die das Probeimkern bereitete. Viel Arbeit, aber auch viel Stolz auf das von eigener Hand Geschaffene. Die selbst gebaute Magazin-Beute, das erste Volk im eigenen Garten. "Wir fangen klein an", nicken sich Isolde und Antje Krüger zu. Sie sind Mutter und Tochter, wohnen in Natho und haben dort viel Platz und auch schon jede Menge Tiere auf dem Hof. Zu Hund und Katz kommen Hasen und Hühner, Damwild im Gehege und eine Schlange im Terrarium, "bei uns ist tierisch was los", lächelt die Mutter und war auch nicht übermäßig überrascht, als die 16-jährige Antje sagte, sie könnte sich auch für die Imkerei interessieren. Und so zur jüngsten Kursteilnehmerin und -absolventin wurde. Von emsigen Treiben ihrer ersten zwei Völker ist auch Carmen Kettritz aus Kleutsch fasziniert. Als ein "Ableger" in die neue Behausung gesetzt wurde, hatte sie einige Sorgen um das Schicksal der jungen Königin. "Aber mein Mentor Herr Lübeck war die Ruhe in Person und meinte: Die kommen schon." Und tatsächlich zogen Ammen- und Arbeitsbienen ins neue Heim. Folgten schnurstracks der Königin, ihrem "Staatsoberhaupt".