Dessau gegen Thalheim Dessau gegen Thalheim: Landesliga-Derby unter Flutlicht
Dessau/MZ - Es ist inzwischen fast schon zur Tradition geworden: Das Landesliga-Derby zwischen Rot-Weiß Thalheim und dem SV Dessau 05 wird unter Flutlicht ausgetragen - so auch in diesem Jahr. Am Freitagabend (Beginn: 19 Uhr) treffen die Kontrahenten erneut aufeinander. Der Tabellensechste Thalheim empfängt den Tabellenzweiten. Und für das Dessauer Trainerduo Marcus Jeckel und Sören Westphal ist es eine Reise in die Vergangenheit.
Während das Spitzenspiel des Spieltags bereits am Freitagabend in Thalheim steigt, finden am Sonnabend sechs Begegnungen statt. Der 1. FC Weißenfels, derzeit mit einem Punkt Vorsprung auf Dessau Tabellenführer der Landesliga Süd, reist zum SV Merseburg, momentan auf dem 13. Rang.
Der Tabellendritte Blau-Weiß Farnstädt empfängt unterdessen den Tabellenzehnten, Blau-Weiß Dölau. Das Tabellenschlusslicht, der SV Stahl Thale, steht vor einer schweren Auswärtsaufgabe: Der Letzte reist zur Eintracht nach Elster, also zu der Mannschaft, die am vergangenen Wochenende einen Punkt aus Dessau entführen konnten und aktuell den fünften Rang belegt.
Die Samstagspartien werden allesamt um 15 Uhr angepfiffen. Das einzige Sonntagsspiel des Wochenendes bestreiten die ESG Herrengosserstedt (Tabellenvierzehnter) und der Naumburger SV (Zwölfter).
Zuschauerrekord im Hinspiel
Beide nämlich kehren zurück an ihre alte Wirkungsstätte. Das heutige 05-Trainerduo trug noch in der letzten Saison das rot-weiße Thalheimer Trikot in der Landesliga-Süd. Die beiden waren damals, vor einem dreiviertel Jahr, noch die Konkurrenten der Bauhausstädter. Doch im Fußball geht es bekanntlich manchmal ganz schnell. Und so wechselten Jeckel und Westphal die Seiten, erleben das Derby am Freitagabend aus der anderen Perspektive. Diesmal, genau wie schon beim Hinspiel, nehmen sie auf der 05-Trainerbank Platz und sind nun schon zum zweiten Mal der Gegner für ihren ehemaligen Verein. „Da haben wir beide überhaupt kein Problem und gehen damit professionell um“, meint Marcus Jeckel, „es wird wieder das eine oder andere Shakehands und einen kurzen Smalltalk geben, dann konzentrieren wir uns ganz akribisch auf das Spiel.“
Schon beim Hinspiel, Dessau 05 gewann durch Tore von Lukas Schuhmacher und Volker Nickels mit 2:1, wollten 328 Zuschauer diese Partie verfolgen - der bisherige Saisonrekord im Schillerpark. Wie viele Fans am Freitagabend den Weg nach Thalheim finden werden, steht noch in den Sternen. Für gewöhnlich sind solche Flutlichtspiele aber immer etwas ganz Besonderes, nicht nur für Spieler und Verantwortliche, sondern auch für die Zuschauer. Die Tabellenkonstellation birgt Spannung:
Die Gastgeber, unter der Regie von Trainer Thomas Sawetzki, der einst zu Oberligazeiten für 05 die Schuhe schnürte, rangieren mit 26 Punkten auf Rang sechs. Die Schillerparkkicker dagegen stehen auf Platz zwei, haben 39 Zähler auf dem Konto und sind bisher in dieser Saison noch ungeschlagen. „Das soll auch so bleiben. Wir wollen den Spitzenreiter Weißenfels nicht aus den Augen verlieren“, erklärte 05-Trainer Marcus Jeckel.
Respekt, aber keine Ehrfurcht
Am vergangenen Spieltag trennten sich beide Mannschaften von ihrem Gegner jeweils mit einem Unentschieden - das allerdings auf eine ganz unterschiedliche Art und Weise. Die 05er erwischten dabei nicht unbedingt ihren besten Tag und hatten beim 0:0 gegen Elster ein wenig mehr Mühe als erwartet. Thalheim dagegen setzte mit einem 1:1 beim Tabellendritten Blau-Weiß Farnstädt schon einmal eine Ausrufezeichen in Richtung Dessau. Dieses Ergebnis hatte dann auch bei den Schwarz-Weißen seine Wirkung nicht verfehlt. „Respekt, das ist ein gutes Resultat“, sagte Dessaus Mannschaftskapitän Sven Kaluza. Aber die Mannschaft ist sich ihrer Stärken inzwischen bewusst. Zu Recht, noch immer ist Dessau 05 schließlich ungeschlagen -- und das als einziges Team der Landesliga Süd.
„Wir sind gewarnt“, sagt Sven Kaluza, „aber wir erstarren nicht in Ehrfurcht.“ Gleiches gilt für das Dessauer Trainerduo, das sich auf seine Rückkehr an alte Wirkungsstätte selbstverständlich freut. Zum perfekten Flutlichtspiel am Freitagabend fehlt nun also nur noch eines: ein Sieg gegen das alte Team.