"Der wildeste Rock'n'Roll-Club" "Der wildeste Rock'n'Roll-Club": Neuer alter Beatclub in Dessau

Dessau - „Wir machen weiter“, sind Jörg Folta, Nicole Hitzegrat und Nils Sackewitz vom „Förderverein junger Musiker/Beatclub“ entschlossen. Die Rettungsaktion des Beatclubs von Kurt-Weill-Gesellschaft und Wirtschaftsjunioren war erfolgreich. Mit 10.000 Euro Spenden und 15.000 Euro Förderung von der Stadt kann die Einrichtung ein Jahr weiter betrieben werden. Im Herbst geht es wieder los - aber eben nicht wie bisher. Für ein langfristiges Konzept sollen unter anderem der Einzugsbereich und die Zielgruppe vergrößert werden.
„Der Beatclub muss sich ändern. Das ist auch ein Bedürfnis von uns“, sagt Jörg Folta und versichert auch, dass kein komplett neuer Beatclub entsteht. Grundsätzlich sei dieser nämlich erfolgreich. Vielmehr möchte der Förderverein die Stärken ausbauen. Nils Sackewitz bringt es - mit einem Augenzwinkern und doch ernst gemeint - auf den Punkt: „Wir sind der wildeste Rock’n’Roll-Club zwischen Berlin und Leipzig.“ Zu den rund 150 Veranstaltungen im Jahr zieht es über 10.000 Gäste in die Roßlauer Straße. Und darunter sind nicht nur Dessau, sondern auch Musikbegeisterte aus Leipzig, Magdeburg und auch mal Köln oder Hannover. „Wir haben sehr handverlesene Sachen. Das wissen viele“, sagt Sackewitz. Und so tüftelt er an einem Programm, das darauf aufbaut und sich überregional herumsprechen wird.
Keine typischen Ü-30-Partys
Außerdem sollen die Generationen über 30 zu Beatclub-Gängern werden. „Beim Kurt-Weill-Fest beispielsweise gelingt es uns schon“, so Folta. Dort steuert der Beatclub sei Jahren den eher subkulturellen Part bei. Solche Konzerte seien über das komplette Jahr verteilt denkbar. Auch besondere Partyformaten schweben den Beatclub-Machern vor. „Wir machen aber keine typischen Ü-30-Partys“, so Folta.
Nicole Hitzegrat kümmert sich um die Realisierung neuer Projekte. DJ- und Instrumenten-Workshops beispielsweise wurden bereits angeboten. „Ich versuche jetzt gezielt Schulen anzusprechen, um weiteren Bedarf und Wünsche abzufragen“, so Hitzegrat.
Doch nicht nur am Programm wird geschraubt. Auch die Finanzierung wird überarbeitet. Die einmaligen 25 000 Euro über ein Jahr hinweg. „Drittmittel-Akquise ist ein neuer Punkt, um den wir uns kümmern werden“, so Folta, der hoft, dass die Unterstützung nicht abreißt. Denn ganz ohne geht es nicht weiter. (mz)