Bauhaus-Crossover Bauhaus-Crossover: Ein Take-Off für die Bauhausfreunde
Dessau/MZ. - Das Bauhaus und seine Stiftung braucht auch heute noch Unterstützung und Hilfestellung von Künstlern und Förderern aus aller Welt. Mit diesem Credo gründete sich vor gut einem Jahr der Kreis der Freunde des Bauhauses. Sich und seine Arbeit wollte der Freundeskreis am Sonnabend beim 1. Bauhaus Corssover vorstellen, den Dessauern und allen Interessierten. Doch blieben die Freunde und Stiftungsmitglieder dabei weitestgehend unter sich.
Dabei hatte allen voran Olaf Skripczyk, Vorsitzender des Freundeskreises, ein außergewöhnlich anspruchsvolles Programm zum Geburtstag auf die Beine gestellt. Das begann mit zahlreichen Sonderführungen am frühen Nachmittag und interessanten Veranstaltungen für Kinder. Malerin Heike Wolff aus dem Harz philosophierte über und zeichnete mit Kindern Labyrinthe. Was das mit den Themen des Bauhauses zu tun hat? Heike Wolff grinst und die achtjährige Veronika Riedel kommt ihr mit einer Antwort zuvor: "Man kann das berühmte Bauhaus nur durch das Labyrinth besteigen."
Nicht ganz nahe an der Bauhausidee lagen auch die weiteren Veranstaltungshöhepunkte. Da Olaf Skripczyk auch Vorsitzender des Filmverbandes Brandenburg ist, holte er nicht nur den Grimme-Preis gekrönten Film "Die Polizistin" ins Bauhaus-Kino, sondern die Hauptdarsteller für den Abend ins Technikmuseum Hugo Junkers.
Dort versammelten sich zur "Take-Off"-Party eben jene, die das Bauhaus, seine Ideen und Programme unterstützen wollen. Etwa 80 zahlende Mitglieder, darunter einige aus den USA und Japan, hat der Freundeskreis inzwischen. Gekommen waren zudem die Mitglieder der Bauhaus-Stiftung, Stadtvertreter und einige Interessierte. Letztere nicht so zahlreich, wie Christine Lambrecht, stellvertretende Vorsitzende für das Unesco-Weltkulturerbe in Deutschland, sich erhofft hatte. Stiftungschef Omar Akbar hatte noch am Nachmittag betont, heute wolle man nicht nur sich selbst, sondern auch die Öffentlichkeit einladen.
Skripczyk wollte die Feier sowohl als Dankeschön verstanden wissen, wie auch als Startpunkt für die eigentliche Arbeit der Stiftung. Im Pilotendress begrüßte er die Gäste zum "Take-Off". Das erste Jahr sei eines der Findung gewesen, in dem wurden. Nun wolle man sich ganz auf die Hauptaufgabe des Freundeskreises konzentrieren: eine Lobby in Kultur und Politik für das Dessauer Weltkulturerbe zu bilden. Zur Arbeit gehören die Unterstützung des Bauhaus-Kollegs, die Vergabe des Bauhaus-Awards und Veranstaltungen. "Dabei sollen Impulse auch über die Grundidee des Bauhauses hinausgehen", so Skripczyk.
Was dies bedeuten kann, zeigte die Filmdiskussion mit Gabriela Maria Schmeide und Axel Prahl. Da diskutierte Stiftungschef Omar Akbar beispielsweise über soziale Brennpunkte in Plattenbausiedlungen. Eben dort, wo auch die klaren Linien der Bauhaus-Architektur graue Einöde verbreiten, spielt das Sozialdrama von Regisseur Andreas Dreesen. "Wir beschäftigen uns ja auch mit dem Thema Rückbau von solchen Plattenbausiedlungen", erklärte Akbar.
Was am Nachmittag im Bauhaus begonnen hatte, fand seinen Ausklang im Technik-Museum schließlich mit einem Konzert der "17 Hippies" aus Berlin. Internationale Folklore-Musik rief ins Gedächtnis zurück, worum es eigentlich geht. Akbar hatte es so formuliert: "Das Instrumentarium des Freundeskreises soll so aktiviert werden, dass das Bauhaus international be-kannter wird und neue Freunde findet." Kommentar