Wuschel hat es Besuchern angetan
Bitterfeld/MZ. - "Wir wollen schon ein wenig auf uns und unsere Tiere aufmerksam machen. Vielleicht gelingt es ja, dass so einige unserer Schützlinge vor dem Winter doch noch ein neues Zuhause bekommen." Nadine Eichhorst ist stellvertretende Leiterin der Bitterfelder Einrichtung, die momentan 45 Hunde beherbergt, 50 Katzen Platz bietet und noch einmal 30 schnurrende Vierbeiner in privaten Pflegestationen untergebracht hat.
Sie alle haben häufig wenig erfreuliche Zeiten hinter sich. Einige wurden im Heim abgegeben, sehr viele gefunden, andere mussten ihren Haltern weggenommen werden. Nicht allein um die heile Welt geht es deshalb den Organisatoren des Tierheimfestes. So wird auch über manch dramatisches Tierleben berichtet. "Geschlagen, misshandelt, ausgesetzt." Worte waren aus großen Lettern gesetzt, Bilder dokumentieren Dinge, die über den normalen Verstand hinausgehen.
"Wir wollen informieren, aufmerksam machen, zeigen, wie wichtig unsere Arbeit ist und dass wir gebraucht werden", betont Nadine Eichhorst, die die Werbetrommel für das Heim in der Bitterfelder Marienstraße rührt. Patenschaften werden zum Beispiel empfohlen. Solche, die sich allein auf die Zahlung eines finanziell bescheidenen Obolus beschränken, aber auch solche, mit denen sich der Pate verpflichtet, sich intensiver um ein Tier zu kümmern. Beides zähle, so die Organisatoren des Festes.
Wichtig sei die Bewegung der Vierbeiner, wichtig aber auch die finanzielle Zuwendung. "Es ist kein Geheimnis, dass Arztkosten für ältere Tiere oder solche mit Handicap nicht gerade die geringsten sind." Nadine Eichhorst nimmt kein Blatt vor den Mund, die Besucher verstehen das.
Gerrit und Christian Bethge gehören zu den Besuchern des Festes. Sie schauen immer wieder in Einrichtungen wie der in Bitterfeld rein. "Eine kleine Futterspende, vielleicht irgendwann auch einmal ein neues Zuhause für eines der armen Tiere", so lautet seit Jahr und Tag ihre Devise. Dass sie vielleicht bald dem fünf Jahre jungen Schnauzer-Mischling Wuschel ein neues Lebensglück versprechen können, wollen sie nicht bestätigen. Obwohl: "Der ist so lieb, hat so schöne Augen."
Neben Informationen zur Arbeit des Tierheims gibt es an diesem Tag auch Kurzweil für die ganze Familie. Malen und Basteln für die jüngsten Gäste, Ponyreiten und Musik. Doch besondere Aufmerksamkeit genießt vor allen Dingen alles, was mit Vierbeinern zu tun hatte. Hoch im Kurs stehen zum Beispiel die Vorführungen der Bitterfelder Hundefreunde, die Woche für Woche zum Welpen- und Raufertreffen nach Holzweißig einladen.
Die Raufer - Hunde zwischen sechs Monaten und einem Jahr - machten zum Fest ihrem Namen alle Ehre. Sie tobten über den Platz, sehr zur Freude der Besucher.