Von Strampler bis Jugendweihebluse
Krina/MZ. - Schon kurz nach der Eröffnung um 10 Uhr drängten sich die Besucher an den Ständen und Auslagen. An den Autos auf den Parkflächen haben zumeist jüngere Ehepaare große Taschen und Beutel verladen.
Christiane Reichert aus Krina und Nina Hauptmann aus Schwemsal organisieren jeweils im Frühjahr und im Herbst solche Kleiderbörsen. "Dort können sich die Muttis für die jeweilige Saison eindecken. Schließlich sind die Sachen der Kinder nicht abgetragen, die Sprösslinge sind nur zu schnell heraus gewachsen", argumentierte Frau Reichert. Sie hat noch viele junge Mütter in den Dörfern der Region, die diese Aktion nicht nur begrüßen, sondern auch selbst aktiv unterstützen. In der Gaststätte Heidekrug befindet sich ein größerer Saal, der für die Präsentation der Angebote genutzt werden kann. Der Versammlungsraum im Gemeindeamt reicht längst nicht mehr, um alles vorzustellen.
Der Preis für die Sachen ist niedrig. Natürlich bekommen die Eltern, die die Sachen bereit stellen, davon etwas zurück. Ein kleiner Teil der eingenommenen Gelder wird als Spende an die Kindertagesstätte in Gossa übergeben.
Um einen möglichst großen Effekt zu erzielen, haben die aktiven Eltern im Umkreis von nahezu 30 Kilometern Werbung für die Veranstaltung gemacht. Besucher aus Wolfen, Gräfenhainichen, Delitzsch, Bad Düben und Eilenburg kamen am Sonnabend nach Krina. Der große Zulauf bestätigte also die vielen Aktivitäten. "Ohne die vielen Helferinnen aus mehreren Orten wäre der Ansturm nicht zu bewältigen. Natürlich freuen wir uns, dass auf diese Weise viele unserer Angebote noch einen guten Zweck erfüllen und die Kindersachen neue Besitzer finden", so Nina Hauptmann. "Besonders die Omis brauchen mitunter eine fachliche Beratung, wenn sie ihren Enkeln hübsche Sachen in der richtigen Größe kaufen wollen."
Der Bedarf an Kinderkleidung wächst stetig. Die Geburtenrate in den einzelnen Gemeinden steigt wieder an. Allein Schwemsal konnte im vergangenen Jahr acht neue Erdenbürger begrüßen.