Routine und Losentscheid Routine und Losentscheid: Das sind die neuen Ortsbürgermeister der Muldestausee-Orte
Pouch - In der Gemeinde Muldestausee ist gerade ein Sitzungsmarathon zu Ende gegangen. „Wir sind mit den konstituierenden Sitzungen der Ortschaftsräte und den Wahlen der Ortsbürgermeister durch. Nur in Schmerz müssen wir in die Verlängerung“, sagt Bürgermeister Ferid Giebler (parteilos), der bei der Kommunalwahl am Muldestausee als Wahlleiter agierte.
Die neuen Ortsbürgermeister sind fast durchweg die alten. Nur in Pouch und Plodda gibt es neue Spitzenleute. In Schlaitz musste das Los entscheiden.
Burgkemnitz wartet nicht mit Überraschungen auf. Andreas Boy (Burgkemnitzer Kulturverein) bleibt Ortsbürgermeister. Sein Stellvertreter ist Peter Gunia vom Burgkemnitzer Heimat- und Naturverein. Die beiden gestandenen Lokalpolitiker wurden einstimmig in ihre Ämter gewählt.
Auch In Friedersdorf blieben Überraschungen aus. Zum Ortsbürgermeister wurde der bisherige Amtsinhaber Hans-Joachim Bölke gewählt. Sein Stellvertreter ist Selgar Wehlert (beide Bürgerinitiative Friederdorf). Bei der im offenen Verfahren durchgeführten Wahl mussten beide Kandidaten mit je einer Gegenstimme leben.
In Gossa heißt die Ortsbürgermeisterin auch in Zukunft Angelika Dietrich (Wählerliste Gossa). Sie setzte sich in einer geheimen Wahl mit drei zu zwei Stimmen gegen SPD-Kandidatin Ursula Zeidler durch. Frau Zeidler ist jetzt Dietrichs Stellvertreterin.
Gröberns Räte vertrauen weiterhin auf Carsten Mertins. Der Einzelbewerber wurde ebenso einstimmig gewählt wie sein Stellvertreter Sven Manke (CDU).
Alles beim Alten in Krina: Hier sprachen alle Ortschaftsräte in offener Wahl dem bisherigen Ortsbürgermeister Horst Lehmann (Einzelbewerber) das Vertrauen aus. Lehmann bleibt im Amt. Sein Stellvertreter ist Detlef Wiecha. Auch der Christdemokrat wurde einstimmig gewählt.
In Mühlbeck ist Bernd Hieronymus seit Jahren Ortsbürgermeister. Daran wird sich in Zukunft nichts ändern. Der SPD-Politiker bekam bei der offenen Wahl drei von vier möglichen Stimmen. Eine Enthaltung geht in die Statistik ein. Neu ist der Stellvertreter von Hieronymus. FDP-Kandidat Hans-Joachim Lüdtke überzeugte die Räte offenbar weitgehend. Bei nur einer Einhaltung beförderten sie ihn ins Stellvertreteramt.
Muldenstein setzt auch künftig auf Marco Rudolph. Der Ortsbürgermeister ging „Für Muldenstein“ ins Rennen. Die Kandidatur ums Bürgermeisteramt hatte außerdem Heike Hartl (Wählergemeinschaft Kinder, Jugend und Familie) angemeldet. Sie erhielt in geheimer Wahl zwei Stimmen. Für den Chefsessel reichte das nicht. Für Rudolph stimmten schließlich fünf Räte. Als stellvertretende Ortsbürgermeisterin agiert in Muldenstein weiterhin Uta Ahrend (Einzelbewerberin). Ihr sprachen in offener Wahl sechs von sieben Räten das Vertrauen aus. Ein Rat enthielt sich der Stimme.
Wechsel in Plodda: Werner Glowa (Einzelbewerber) folgt auf Ralf-Peter Reiband, der nicht mehr im Ortschaftsrat vertreten ist. Für Glowa stimmten alle drei Mitglieder des Ortschaftsrates. Ebenso klar war die Entscheidung in Sachen Stellvertreter. Das Amt übt ab sofort Roswitha Schiebel aus. Auch sie durfte sich über das Vertrauen aller Räte freuen.
In Pouch hat der langjährige Ortsbürgermeister Hans-Peter Fabig seinen Hut genommen. Die Wahl des Nachfolgers sorgte für ein Novum. Mit Iris Hamella (Bürgerinitiative Pouch für soziale Kommunalabgaben) steht erstmals eine Frau an der Spitze des Ortes. Sie wurde von den anwesenden Räten einstimmig gewählt. Offen ist hingegen noch die Entscheidung über die Besetzung des Stellvertreteramts. Die soll in der nächsten Ratssitzung nachgeholt werden.
Nichts Neues in Rösa: Hier bleibt die langjährige Ortsbürgermeisterin Katrin Hopfe im Amt. Sie war im Mai als Einzelbewerberin sowohl in den Muldestausee-Gemeinderat als auch in den Rösaer Ortschaftsrat gewählt worden. In offener Wahl votierten alle fünf Rösaer Räte für die erfahrene Kommunalpolitikerin. Ebenso klar fiel die Entscheidung für Lars Richter aus. Der Einzelbewerber wurde einstimmig zu Hopfes Stellvertreter gewählt.
In Schlaitz bleibt Hans-Jürgen Kloppe Ortsbürgermeister. Allerdings lief es für den gestandenen FDP-Politiker nicht ganz so rund. Die Wahl wurde in einem eher seltenen Verfahren entschieden. Nachdem sowohl Kloppe als auch Chris Henze (Einzelbewerberin) je zwei von vier möglichen Stimmen erhalten hatten, musste die Pattsituation durch Losentscheid aufgehoben werden. Das ist im Kommunalverfassungsgesetz des Landes Sachsen-Anhalt festgelegt. Das glückliche Ende hatte Hans-Jürgen Kloppe für sich. Er bleibt damit für weitere fünf Jahre Ortsbürgermeister. Eindeutig fiel die Entscheidung in Sachen Stellvertreter aus. Hier war Chris Henze die einzige Kandidatin. Alle anwesenden Mitglieder des Ortschaftsrates stimmten für sie.
Auch in Schwemsal gibt es keinen Wechsel im Amt des Ortsbürgermeisters. Der langjährige Amtsinhaber Gottfried Weihe (Wählergruppe Feuerwehrverein Schwemsal) durfte sich in offener Wahl über vier von fünf möglichen Stimmen freuen. In die Statistik geht zudem eine Stimmenthaltung ein. Nicht anders fiel das Ergebnis für Markus Heinz aus. Auch er vertritt die Wählergruppe des Feuerwehrvereins und vertritt in der gerade angelaufenen Legislaturperiode Bürgermeister Weihe.
Schmerz geht hingegen in die Verlängerung. Dort hatte die bisherige Ortsbürgermeisterin Ina Göthe-Beck (CDU) im Mai so viele Stimmen gewonnen, dass ihr theoretisch zwei Sitze zugestanden hätten. Ein Platz blieb deshalb zunächst unbesetzt. Um diesen können sich alle wahlberechtigten Schmerzer nach Bekanntmachung des entsprechenden Aufrufs bewerben. Die Ergänzungswahl steht am 12. Januar ins Haus. Erst danach wird über das Amt des Ortsbürgermeisters entschieden. (mz)