Großbrand in Großzöberitz Großbrand in Großzöberitz: Flammen vernichten Futter und landwirtschaftliche Geräte

Großzöberitz - Nach dem Großbrand in Großzöberitz am Sonntagnachmittag ist Anette Möbius der Schreck auch am Montag noch anzumerken. „Es war eine sehr brenzlige Lage für uns“, sagt die stellvertretende Vorstandsvorsitzende der örtlichen Agrargenossenschaft.
In einer Halle war bei knapp 40 Grad Celsius Außentemperatur aus bisher ungeklärten Gründen ein Feuer ausgebrochen. Das Stroh darin brannte in kürzester Zeit wie Zunder. Die aus dem Umkreis herbeigerufenen Feuerwehren konnten das Gebäude nur brennen lassen. Wegen des vielen Rauches aktivierten die Rettungskräfte das Katastrophen-Warn-System, um die Anwohner zu warnen. Die Rauchsäule war viele Kilometer weit zu sehen.
In den Hallen waren auch Futter und landwirtschaftiche Geräte gelagert
„In der Halle war aber nicht nur Stroh, sondern auch Futtermittel für unsere Tiere und einige landwirtschaftliche Geräte gelagert“, sagt Möbius. Auch eine Photovoltaikanlage ist hinüber. Die Verluste sind immens. Die Polizei schätzt, dass durch die Flammen ein Schaden von rund einer Million Euro entstanden ist.
Für die Agrargenossenschaft Großzöberitz ist das ein Schlag ins Kontor. „Wir haben nun erst mal neue Futtermittel bestellt“, erklärt Möbius, die froh ist, dass die 300 Milchkühe des Unternehmens bei der Feuersbrunst heil davongekommen sind. Das Feuer hatte zudem auf ein angrenzendes Getreidefeld übergegriffen.
Zwei Menschen wurden durch den Brand in Mitleidenschaft gezogen
Auch zwei Menschen wurden durch den Brand in Mitleidenschaft gezogen. Ein 17-jähriger Mitarbeiter des Betriebes wurde mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert. Ein 23-jähriger Feuerwehrmann erlitt beim Löschen, am bisher wärmsten Tag des Jahres, einen Schwächeanfall und kam in ärztliche Behandlung.
Der Großbrand zeigt deutlich, dass sich Hitze und Trockenheit für die Landwirte zu einem immer größeren Problem entwickeln. Thomas Külz ist Vorsitzender des Bauernverbandes Anhalt und erklärt: „Es gibt zwar Versicherungen, die den Schaden ersetzen, das nützt im Tagesgeschäft aber erst mal wenig.“
„Bei der Hitze vom Wochenende kann unter Umständen eine Glasscherbe reichen, die das Feuer auslöst“
So werde bei den derzeit massenhaft auftretenden Feldbränden nicht nur der Geldwert des Getreides vernichtet, sondern auch das Futter fürs Vieh. Die Bauern täten viel, um Brände zu verhindern, beispielsweise durch Schneisen auf den Feldern oder Tankwagen am Ackerrand, so Külz.
Zur Ursache der vielen Brände lässt sich oft nur spekulieren. „Bei der Hitze vom Wochenende kann unter Umständen eine Glasscherbe reichen, die das Feuer auslöst“, so Külz. Ob Ähnliches auch in der Großzöberitzer Halle der Fall war, untersuchen Experten. Die Brandermittlung läuft, erklärt die Polizei - auch wegen der Versicherung.
Die Feuerwehren hielten in Großzöberitz bis zum Montag weiter Brandwache - im Inneren der zerstörten Halle brannte es immer weiter. (mz)
